Kontakte pflegen mit Hilfe der Angehörigen

Sich verabreden und Freundschaften pflegen: Das Bedürfnis haben auch Pflegebedürftige, sind dazu oft aber nicht mehr alleine in der Lage. Wie Angehörige Einsamkeit vorbeugen können.  

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Gespräche zu führen ist für Pflegebedürftige oft eine ganz wichtige Abwechslung.  | Foto: Matthias Graben (imago)
Gespräche zu führen ist für Pflegebedürftige oft eine ganz wichtige Abwechslung. Foto: Matthias Graben (imago)
Einsamkeit ist ein grausames Gefühl. Und es ist eines, das viele pflegebedürftige Menschen kennen. Denn bei ihnen kommen oft mehrere Risikofaktoren für Einsamkeit zusammen.

So ist im Alter die Wahrscheinlichkeit höher, dass gute Freundinnen und Freunde oder der Partner bereits verstorben sind und man alleine lebt. Einschränkungen beim Sehen, Hören oder Gehen können zu sozialem Rückzug führen. Und: Wer inkontinent ist, traut sich vielleicht nur noch selten aus dem Haus – oder schämt sich, Besuch zu empfangen. Und das sind nur ein paar der Gründe, die das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) nennt.

Dabei ist für Pflegebedürftige umso wichtiger, Freundschaften zu pflegen und sich mit anderen auszutauschen. "Positiv wahrgenommene Kontakte mit anderen Menschen können Gefühle der Zugehörigkeit stärken und dazu beitragen, Krankheit und Pflegebedürftigkeit besser zu bewältigen", erklärt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin des ZQP.

Pflegende Angehörige fragen sich da: Was können wir tun, damit sich etwa die Mutter oder der Großvater nicht einsam fühlen? Das ZQP gibt verschiedene Tipps, vor allem den, einen Plan zu schmieden. Dabei gelte es zu beachten, dass die Menschen unterschiedlich sind: Der eine würde sich am liebsten jeden Tag verabreden, die andere braucht viel Zeit für sich selbst. Die Experten raten Angehörigen daher, die pflegebedürftige Person nach ihren Wünschen zu fragen: Welche Kontakte möchtest du verstärken? Wie kann ich dich konkret unterstützen? Man solle die pflegebedürftige Person ermuntern, die Freundschaften und Bekanntschaften zu pflegen, die ihr guttun.

Manchmal können schon Kleinigkeiten dabei helfen: Etwa das Telefon so einzurichten, dass die pflegebedürftige Person es damit möglichst leicht hat, also wichtige Telefonnummern einspeichern und die Hörerlautstärke passend einstellen. Angehörige können auch anbieten, den Kaffeetisch zu decken, wenn etwa die Nachbarin zu Besuch kommen soll.

Und: Je nachdem, welche Einschränkungen zur sozialen Isolation verleiten, lohnt es sich, dort anzusetzen. Ein Beispiel: für ein passendes Hörgerät sorgen, wenn Einschränkungen beim Hören Gespräche erschweren.

Auch spezielle Angebote wie ehrenamtliche Besuchsdienste, Bewegungsgruppen, Aktivitätsprogramme für Menschen mit Demenz können genutzt werden. Es gibt Angebote, die extra dafür gemacht sind, dass sich pflegebedürftige Menschen weniger alleine fühlen und mit anderen ins Gespräch kommen. Und hier kann man online gezielt danach suchen: kompetenznetz-einsamkeit.de.

Sicherheit zu vermitteln ist in diesem Zusammenhang auch ein wichtiges Thema. "Wir sind für dich da" – diese Botschaft ist für Pflegebedürftige viel wert. Das ZQP rät Angehörigen daher, sich regelmäßig nach dem Befinden zu erkundigen und bestimmte Tage für Telefonate oder Besuche festzuhalten – und auch zu ermutigen, sich selbst zu melden. Das signalisiert Verlässlichkeit und Fürsorge und sorgt damit für ein Gefühl von Sicherheit.
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