Heinz-Rudolf Hagenacker will Bürgermeister bleiben

Trotz Kritik an seiner Person strebt Teningens Bürgermeister nach einer weiteren Amtszeit. Das hat er jetzt beim Neujahrsempfang erklärt.  

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Neujahrsempfang: Heinz-Rudolf Hagenacker (rechts) ehrt Gabriele Bürklin  | Foto: Michael Sträter
Neujahrsempfang: Heinz-Rudolf Hagenacker (rechts) ehrt Gabriele Bürklin Foto: Michael Sträter
Heinz-Rudolf Hagenacker will Bürgermeister von Teningen bleiben. Das hat er am Sonntagvormittag beim Neujahrsempfang erklärt. Ihm sei bewusst, dass viele auf seine Erklärung warten würden, sagte er in seiner Ansprache. Eigentlich hatte er sich schon im Herbst 2024 erklären wollen. Nun ist Januar 2025. Doch gerade in den vergangenen Wochen habe er in einer privat familiär schwierigen Situation nach dem Unfall seiner Ehefrau viel Rückhalt und Solidarität erfahren. "Diese positiven Aspekte haben mich dazu erwogen, Ihnen das Angebot zu machen, mich um eine dritte Amtszeit zu bewerben", so Hagenacker. Dabei beließ er es auch: "Bei einem Neujahrsempfang steht die Gemeinde im Mittelpunkt des Geschehens und nicht die Wahlabsichten des Bürgermeisters."

Damit strebt er nach einer dritten Amtszeit. Er ist seit 2009 Bürgermeister von Teningen. Die Daten zur Wahl sollen bei der Gemeinderatssitzung im Februar beschlossen werden. Laut Hagenacker sei ein Termin im Mai wahrscheinlich.

In Teningen ist Hagenacker nicht unumstritten. Unzufrieden mit der Amtsführung des Bürgermeisters hatte eine Mehrheit im Gemeinderat eine Beigeordnetenstelle schaffen wollen. Diese Entscheidung wurde bei einem Bürgerentscheid widerrufen. In der Februarsitzung könnte es eine Art Misstrauensvotum gegen den Bürgermeister geben. In einem interfraktionellen Antrag wird gefordert, den finanziellen Spielraum des Bürgermeisters zu beschränken. Bislang darf Hagenacker etwa über 50.000 Euro Haushaltsmittel verfügen, wenn es für diese eine Planung gibt. Laut Antrag soll dieser Betrag halbiert werden.

Obwohl zahlreiche Gäste, darunter überwiegend Mitglieder des Teninger Gemeinderats, erwartet hatten, dass sich Hagenacker erklären würde, herrschte zunächst Unsicherheit. "Ich an seiner Stelle hätte in der aktuellen Situation nicht kandidiert, daher war ich auch zwiegespalten, ob die Erklärung heute kommt", sagte etwa Herbert Luckmann, SPD-Ratsmitglied. Überrascht habe es ihn dann nicht und Luckmann befand auch, dass Hagenacker "die Situation als sehr guter Redner gut moderiert" habe. Johanna Ludwig von den Grünen, mit 17 Jahren jüngstes Mitglied eines Gemeinderats in Deutschland, konnte die Ausgangslage ebenfalls schwer einschätzen, war aber letztlich ebenfalls wenig überrascht. Eine Bewertung der politischen Situation wollte sie für ihre SPD-/Grünen-Fraktion nicht abgeben. Demgegenüber war Dirk Kölblin von den Freien Wählern mit der Erwartung zum Neujahrsempfang gekommen, dass Hagenacker eine Entscheidung trifft. "Es war an der Zeit, sich zu äußern. Jetzt haben die Parteien die Möglichkeit, mögliche eigene Kandidatinnen oder Kandidaten zu benennen", sagte er. Dabei beschäftigen sich die Freien Wähler wohl damit, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

Im Verlauf des Empfangs ließ Hagenacker, der in seiner Begrüßung stets die Solidarität und den Zusammenhalt der Gemeinde Teningen betonte und dazu aufforderte, sich für diese einzusetzen, durchaus die teils kontroverse Stimmung, die im Gemeinderat besteht, anklingen. So habe er, schilderte er in seinen Schlussworten, beim Neujahrsempfang 2024 mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner um eine Kiste Wein gewettet, ob die Ampel oder Teningen mehr negative Schlagzeilen machen würden. Letztlich hätten sich beide auf ein Unentschieden geeinigt, Fechner hatte seine drei Flaschen an den Bürgermeister bereits während des Empfangs überreicht. Seinen eigenen Wettgewinn muss er sich nun noch abholen, da Fechner noch vor den Schlussworten und der geplanten Übergabe der Weinflaschen zu einem weiteren Termin musste.
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