Demonstration

Domstadt St. Blasien erlebt Bekenntnis zur Vielfalt

Rund 300 Teilnehmer aus der Raumschaft St. Blasien versammeln sich zu einer Kundgebung im St. Blasier Kurpark. "Zusammen für Demokratie und Vielfalt", heißt es auf Plakaten, die auf dem Zug zu lesen sind.  

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Rund 300 Menschen zogen durch St. Blasiens Innenstadt, um ihre Stimme für Demokratie und Vielfalt zu erheben. Foto: Christiane Sahli
Demonstrationen für Demokratie und Vielfalt und gegen Hass und Hetze gibt es derzeit viele in Deutschland, zumeist in großen Städten. Den Menschen auch in ländlichen Raum parteiunabhängig eine Stimme zu geben, war das Ziel der Initiatoren der St. Blasier Veranstaltung um Harald, Gisela und Niklas Regele, Elisabeth und Georg Kaiser und Klaus Dudarewitsch. Rund 300 Menschen, so die Schätzung der Veranstalter, hatten sich bei strahlendem Sonnenschein im Kurpark versammelt. Viele hatte Plakate dabei. Mit einer Schweigeminute für die Opfer der Anschläge der vergangenen Monate begann die Veranstaltung. Und dann setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung.

Es ging links um den Kurpark herum, wie Mitorganisator Harald Regele schmunzelnd sagte. "Ihr dürft auch laut sein", hatte er den Demonstrierenden mit auf den Weg gegeben. Und das waren sie auch. Immer wieder wurde lauthals skandiert: "Hoch auf die internationale Solidarität" und "Alle zusammen gegen den Faschismus". Der Demonstrationszug bewegte sich über Hauptstraße und Domplatz zurück in den Kurpark.

Die katholische Seelsorgeeinheit der Domstadt hatte ihre Teilnahme an der Kundgebung abgesagt, aber auf den Stufen den Doms traten drei Christinnen mit Kerzen und Plakaten leise ihre Meinung kund. "Auch wir sind für Demokratie und Vielfalt, gegen Hass und Hetze", war da zu lesen.

Bei der Kundgebung machten sich zahlreiche Redner, unter anderem die Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) und die Bundestagskandidaten Jan-Lukas Schmitt (Grüne) und Domenic Gehrmann (Volt) für Demokratie und Achtung der Menschenrechte stark, auch Jannic Herzog als Vertreter der Partei Die Linke ergriff das Wort. "Wir alle, die wir hier stehen, sind die Brandmauer für Demokratie und Menschlichkeit", brachte es Domenic Gehrmann auf den Punkt. Viel Beifall bekamen auch die Worte eines aus Syrien Geflüchteten. Er sei stolz, inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit zu besitzen. Diejenigen Migranten, die sich integrierten und sich an die Gesetze hielten, sollten bleiben dürfen, so sein Appell, für den er viel Beifall erhielt.

Auch die Pfarrerin der evangelischen Christusgemeinde St. Blasien, Lisa Rudzki, ergriff das Wort. Als Kirche sei man verpflichtet, sich für Werte einzusetzen, erklärte sie. Pfarrer Bernhard Stahlberger (Seelsorgeeinheit St. Wendelinus Hotzenwald) hatte sein Kommen angekündigt, musste aber kurzfristig wegen eines Trauerfalls absagen. Seine Worte übermittelte ein Mitglied des Organisationsteams. Stahlberger hatte sich für ein friedliches Miteinander aller Menschen, die hier lebten, ausgesprochen und sich dabei auf das Menschenbild des Grundgesetzes bezogen.

Sie freue sich über das große Engagement für die Demokratie, sagte Rita Schwarzelühr-Sutter im Anschluss an die Kundgebung gegenüber der BZ, die Demokratie lebe vom Mitmachen. Aus dem Klettgau war Ulf Mader gekommen, Deutschland dürfe politisch nicht noch mehr nach rechts abgleiten, erklärte er. Und Edgar Zeissler (Häusern) betonte, es gelte, die Demokratie zu wahren, die in Gefahr sei.

Die Veranstalter zeigten rundum zufrieden, ihre Hoffnung auf eine friedliche Veranstaltung in entspannter Atmosphäre mit vielen Teilnehmern hatte sich voll und ganz erfüllt.
Schlagworte: Domenic Gehrmann, Rita Schwarzelühr-Sutter, Bernhard Stahlberger
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