Katastrophenschutzübung

Den Fluchtrucksack zu packen will an der Fürstabt-Gerbert St. Blasien gelernt sein

Beim Katastrophenschutztag in St. Blasien lernen Sechstklässler der Fürstabt-Gerbert-Schule wichtige Notfallmaßnahmen. Die Blaulichtorganisationen haben die Übungen für den Notfall angeleitet.  

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Mit Michelle Koso (rechts) üben die Schülerinnen die stabile Seitenlage.  | Foto: Christiane Sahli
Mit Michelle Koso (rechts) üben die Schülerinnen die stabile Seitenlage. Foto: Christiane Sahli
Katastrophen können jeden unerwartet treffen – dann ist schnelles und eigenverantwortliches Handeln gefragt. Aber was kann der Einzelne eigentlich tun? Antworten gab es am Donnerstag beim Katastrophenschutztag der Fürstabt-Gerbert-Schule von Feuerwehr, DRK mit Rettungsdienst und Bereitschaft, Bergwacht und DLRG für die Sechstklässler.

"Gib alles", munterte Markus Maier, Notfallsanitäter und Leiter der DRK-Rettungswache St. Blasien, einen Schüler auf, der gerade die Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Übungspuppe lernt. Der Rettungsdienst des DRK war einer der Akteure, die die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Katastrophenschutztages auf den Umgang mit Notsituationen vorbereiteten und ihnen nicht nur theoretische Kenntnisse vermittelten, sondern mit ihnen manches auch einübten. So auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung, bei der die Schüler – jeder kam einmal an die Reihe – erlebten, wie anstrengend dies ist. Nadja Schindler und Michelle Koso zeigten den Kindern die stabile Seitenlage, auch diese durften sie selbst ausprobieren. Und wie ein Notruf abzusetzen ist, lernten sie ebenfalls.

Bei der Bereitschaft des DRK ging es um das Thema Fluchtrucksack. Was gehört unbedingt hinein? Worauf kann man verzichten? Klar, mitnehmen sollte man unbedingt wichtige Dokumente, Ausweis, Hausschlüssel, Handy und auch Ersatzkleidung, Zahnpflegeartikel und Duschgel. Aber muss man auch Schminkartikel einpacken? Die Mädchen waren sich einig: "Jaaaaa." "Bei einer Katastrophe muss man nicht schön aussehen", hielt Benjamin Ketterer trocken entgegen. Aber wenn man dann fotografiert wird? "Wenn jemand fotografiert wird, dann die Rettungskräfte", sagte Ketterer lachend dazu.

Um die richtige Ausrüstung für eine Wanderung ging es bei der Bergwacht. Thomas Dieringer, Vorsitzender der Ortsgruppe Menzenschwand, und Jörn Huber informierten darüber hinaus ausführlich über die Gefahren am Berg und die Aufgaben der Bergwacht in Notfällen. Die Schüler seien ganz schön erstaunt gewesen, als Martin Huber ihnen dann Bilder von Hochwassersituationen gezeigt habe, sagte Huber, Vorsitzender des DLRG St. Blasien. Er gab den Schülern viele Tipps für das Verhalten bei Hochwasser. "Haut ordentlich drauf, da kann nichts passieren" – dies galt den Schülern, die sich mit Steffen Seidel am Umgang mit Feuerlöschern übten. Und der Kommandant der St. Blasier Wehr Tobias Schneider gab den Sechstklässler den guten Rat, sich die Standorte der Feuerlöscher in der Schule anzusehen und sich den Fluchtwegeplan einzuprägen.

Das Interesse der Schüler sei sehr unterschiedlich gewesen, sagten die Ehrenamtlichen der Blaulichtorganisationen übereinstimmend. Das Vorwissen bezeichneten sie als überwiegend gering, aber um da unterstützend zu wirken, seien sie ja auch da. Den Katastrophenschutztag bewerteten sie durchweg als positiv, auch wenn die eine oder andere Kleinigkeit verbessert werden könnte – Maier bezog sich auf eine bessere Vorbereitung der Schüler für solche Übungen. Schneider brachte die gemeinsame Hoffnung der beteiligten Blaulichtorganisationen auf den Punkt: Die Weitergabe der Informationen des Tages durch die Schüler an ihre Familien, um auch diese für das Thema zu sensibilisieren. Denn: Jeder kann sich auf Notsituationen vorbereiten, erklärte Matthias Brodmann (DRK-Bereitschaft).

"Eine ganz, ganz tolle Aktion" – auch das Fazit der Schulleiterin Susanne Schwer fiel positiv aus. Ihr Dank galt den Blaulichtorganisationen für ihr Engagement und sie äußerte die Hoffnung, dass der Katastrophenschutztag auch im kommenden Jahr wieder stattfinden kann.

Bürgermeister Adrian Probst hatte es sich nicht nehmen lassen, vorbeizuschauen. Schließlich ging es um sein, wie er schmunzelnd sagte, "Leib- und Magenthema". Vieles in Sachen Katastrophenschutz liege in der Verantwortung der Stadt, die Hauptakteure seien jedoch die Hilfsorganisationen, betonte er.
Schlagworte: Markus Maier, Tobias Schneider, Benjamin Ketterer
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