Tumblr-Blog
"Sad Desk Lunch": Fotos vom Essen am Arbeitsplatz
Wir tun es alle, immer wieder: essen am Arbeitsplatz, am Schreibtisch. Manchmal zum Leidwesen der Tastatur, meistens zur Last unseres Gaumens oder gar unserer Seele. Das Tumblr-Blog "Sad Desk Lunch" sammelt davon jetzt Fotos – des Grauens.
Mi, 30. Apr 2014, 10:58 Uhr
Gastronomie
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Auf spielerische wie Brechreiz erregende Weise führt "Sad Desk Lunch" zwei Sachverhalte vor Augen: Erstens persifliert es den sogenannten Foodporn, also die Zurschaustellung von Essen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. In Anlehnung an Snuff-Movies – Filme, die zur Unterhaltung des Zuschauers Morde aufzeichnen – könnte man diese Fotos geradezu als Foodsnuff bezeichnen.
Zweitens verweist das Blog auf eine doppelte Tristesse: eine kulinarische und eine gesellschaftliche. Natürlich ist es schneller und billiger, sich mittags Fertiggerichte "zuzubereiten" oder Mitgebrachtes aufzuwärmen. Was einem dabei entgeht: Essensvielfalt und Sichbekochenlassen – vorausgesetzt, man arbeitet irgendwo, wo man in der Mittagspause mal eben zum Israeli, Asiaten oder Mexikaner kann, und nicht im Industriegebiet, wo man auf die Betriebskantine oder einen Supermarkt angewiesen ist. Aber selbst dann: Wer am Arbeitsplatz isst, vereinsamt, nimmt sich die Chance, durchzuschnaufen und Geselligkeit zu pflegen. Und auch networkingtechnisch ist das Neonröhrendinner ein Grab. Spätestens Keith Ferrazzi belegte 2005 in seinem Karrierebestseller "Never Eat Alone", dass man niemals alleine essen sollte.
"Sad Desk Lunch" ist ein digitales Mahnmal wider das Essen am Arbeitsplatz. Eines, auf dessen Sockel geschrieben steht: Geh’ raus! Triff’ dich mit Freunden! Lern’ anderes Essen kennen – auch wenn’s mehr Zeit und Geld kostet! Und falls dir das in deinem gegenwärtigen Job nicht möglich ist: Such’ dir ’nen anderen! Oder werde der Held einer kulinarischen Tragödie.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ