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Würde ein Schüler den Lehrer einfach duzen, ohne ihn vorher zu fragen, würde dieser das wahrscheinlich als unhöflich empfinden. In Deutschland ist es nämlich üblich, dass Kinder alle Erwachsenen, die sie nicht kennen, siezen. Bei erwachsenen Verwandten ist hingegen das "Du" üblich. Das war nicht immer so: Im 18. Jahrhundert mussten Kinder sogar ihre Eltern siezen. Damals hieß es dann: "Herr Papa, darf ich heute länger aufbleiben?" oder "Frau Mama, darf ich mit meiner Freundin spielen?" Das hat sich inzwischen geändert. Heute duzen sich immer mehr Menschen in Deutschland, egal ob in der Schule, im Sportverein oder in der Familie. Das "Du" baut häufig Distanz ab. In der Gesellschaft ist es normal, dass Erwachsene Kinder duzen. Ältere Jugendliche, zum Beispiel in der Oberstufe am Gymnasium oder nach dem Schulabschluss, werden meist gesiezt. Das ist ein Zeichen des erworbenen Respekts und auch ein Auftrag zur Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.
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