Wandern, schauen und einkehren
Abwechslungsreicher Genussspaziergang mit fünf Stopps von Bad Krozingen über Staufen bis nach Münstertal.
Gestartet sind wir um zehn Uhr morgens bei der Vita Classica in Bad Krozingen, sprich im dortigen Café Sahnehäuble mit seiner retrotrendigen Einrichtung, bei der aus einer Jukebox jahrzehntealte Schlagermelodien erklingen. Das in unserem Genusspaket enthaltene Frühstücksangebot ist überschaubar – Kaffee, Brezel oder Marmeladenbrötchen. Dennoch, diese erste Einkehr ist stärkend genug, um auf die wenig anstrengende, weil fast nur in der Ebene verlaufende Wanderung aufzubrechen.
Zuerst geht es ein paar Meter durch den idyllischen Kurpark in Richtung Zentrum, dann auf einer Nebenstraße am Friedhof und vielen Vorgärten vorbei zum Leckerladen. Das ist ein nettes kleines Café/Restaurant, in dem wir uns für einen Cappuccino entscheiden. Das Croissant aus dem Elsass ist obligatorisch. Und weiter führt der Weg aus dem Kurort hinaus immer in Richtung Staufen. Einige Hundehalter sind unterwegs, die Radfahrer nutzen die andere Uferseite des Flüsschens. Der Badische Weinradweg führt dort entlang. Das ist eine 460 Kilometer fassende Verbindung, die von Grenzach-Wyhlen am Hochrhein bis nach Laudenbach am Übergang zur hessischen Bergstraße reicht.
Unser Etappenziel liegt näher, es ist die mittelalterliche Fauststadt mit der weithin sichtbaren Burgruine, die erhaben über den Weinbergen thront. Langsam kommen wir doch ein wenig ins Schwitzen, weil wir Tempo aufnehmen. Auf der linken Seite fällt der Blick auf den Batzenberg, die Kirchtürme der Dörfer zeichnen sich gegen den Himmel ab. Noch eine Unterführung, dann der Stadtsee und dann öffnen sich fotogene Altstadtgassen, die direkt zum Stadtkern führen. Im Rathauscafé ist seit einigen Jahren Schwarzwaldschön untergekommen. Ein witzig mit Schwarzwaldaccessoires eingerichtetes Café mit in diesem Fall Bauernbrot nebst Bibeleskäs auf dem Teller. Auch das Glas Weißburgunder und die hausgemachte Limonade schmecken vorzüglich dazu. Dass das Brot in Münstertal gebacken wird – unserem Ziel – verrät die nette Bedienung nur am Rande, will für uns aber heißen, wir sollten langsam aufbrechen, denn erst die Hälfte des Wegs liegt hinter uns.
Die Route führt jetzt weiter zunächst ans andere Ende von Staufen und dann wieder am Neumagen entlang. Schade, dass so wenig Zeit bleibt. Das auf der linken Seite liegende Alemannenbad in Staufen gehört zu den traditionsreichsten Bädern in der Region. Es glänzt mit einer mehr als 130-jährigen Geschichte. Wir wandern jetzt ganz leicht talaufwärts in Richtung Münstertal. Die Schwarzwaldhöhen und ganz hinten bekannte Gipfel wie Belchen und Schauinsland rücken näher. Am Ortseingang befindet sich das Belchencenter – ein kleines Outlet, das Einheimische wie Touristen gleichermaßen anzieht. In der Talstation Münstertal wird ein Salattöpfchen mit einer durstlöschenden Saftschorle serviert. Noch ein paar Minuten Pause bis zum Endspurt immer geradeaus in die Ortsmitte. Geschafft! Zwei Kugeln hausgemachtes Eis gibt es als Belohnung beim Ebner Begg auf die Hand. Wir machen uns auf zum nahen Bahnhof und fahren mit dem Bähnle zurück nach Bad Krozingen. Satt und entspannt. Und am Ende hat es nur einmal kurz geregnet. Das war ein genussvoller Tag!
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