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Weitsichten rund um Lahr

  • Mo, 30. September 2024
    APA

     

Der Panoramaweg um den Schutterlindenberg verweist auf viele Höhepunkte rund um die Stadt .

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Der Schutterlindenberg bei Lahr mit dem Schubert-Denkmal Foto: Silke Kohlmann
Ein lauschiges Lindenwäldchen als Ziel und ein Panorama bis nach Straßburg: Wer sich ein bisschen die Beine vertreten will, ist auf dem Schutterlindenberg genau richtig. Denn die Tour bietet auf gut vier Kilometern richtig viele Highlights.

Los geht die Runde oberhalb des Terrassenbads, hier finden sich auf Höhe des Weinguts Wöhrle reichlich Parkplätze. Zu Fuß folgen wir der Weinbergstraße bergauf und erreichen die Reben in nur wenigen Minuten. Mit jedem Höhenmeter weitet sich unser Blick: hinunter in den Lahrer Stadtteil Dinglingen, auf den Seepark mit seiner markanten Brücke, hinüber nach Mietersheim. An der Weggabelung halten wir uns rechts, dann geht es links zwischen Weinstöcken bergauf. Die Morgensonne guckt schon von Osten über den Berg. Die Reben zeichnen geschwungene grüne Linien in den Hang.

Die Bürgergemeinschaft Dinglingen, die die Rundtour ausgeschildert hat, gibt dem Wanderer eine Fülle an Informationen mit auf den Weg. Wir erfahren von den römischen und alemannischen Wurzeln Dinglingens, vom Galgenberg über Mietersheim und von der Industrialisierung Lahrs im 19. Jahrhundert. Wir werden nicht nur auf die ehemaligen Luftschifferkasernen im Lahrer Westen hingewiesen, sondern auch auf die Sehenswürdigkeiten hinter der Grenze: Eindeutig erkennt man die Halbkugel der Zuckerfabrik in Erstein.

Die Infotafel macht aber auch auf das dortige Musée Würth aufmerksam, wo Unternehmer Reinhold Würth Schätze seiner Kunstsammlung präsentiert, kostenlos. Von Lahr gerade einmal 30 Kilometer entfernt – wäre das nicht eine Idee für den nächsten Ausflug?

Die Aussicht reicht nun über das Flughafenareal hinweg bis weit in die Vogesen. Der Kirchturm von Meißenheim ragt in der Ebene auf. Die Kirche, in der Goethes Jugendliebe Friederike Brion ruht, und die eine Orgel des bedeutenden elsässischen Orgelbauers Johann Andreas Silbermann beherbergt. Und schließlich kommt tatsächlich das Straßburger Münster in Sichtweite. An wie vielen Orten waren wir schon, an denen der Münsterblick versprochen wurde? Hier aber sehen wir ihn tatsächlich – obwohl die Fernsicht heute nicht überragend gut ist.

Bald zweigt unser Weg im Rücken des Schutterlindenbergs nach rechts ab. Wir lassen die Weinberge hinter uns, wandern zwischen Wiesen und Feldern gen Osten. Im Norden ist nun die Hornisgrinde zu sehen, darunter die Kirchtürme von Friesenheim. Die Bank am Wegrand kommt wie gerufen, dieses Panorama zu genießen. Überhaupt bietet die Tour eine Menge Plätze zur Rast. Entschleunigung par excellence.

Den schönsten Pausenort finden wir aber auf der Kuppe. Vorbei an einigen Walnussbäumen steigen wir die letzten Höhenmeter auf den Schutterlindenberg hinauf. Hier erwartet uns der Schatten der Lindenbäume und eine traumhafte Aussicht in fast alle Richtungen. Eine Panoramatafel erklärt jeden Gipfel der Vogesen. Und dann zieht uns natürlich das Schubert-Denkmal in seinem anmutigen Pavillon an. Wilhelm Schubert gewidmet, dem Bürgermeister Lahrs zu Zeiten der Badischen Revolution von 1849.

Noch mehr historisches Wissen gibt es auf dem Abstieg hinunter nach Lahr. Dort nämlich, wo an der Weggabelung die Burg Hohengeroldseck in den Blick kommt, überragendes Wahrzeichen der Herren von Geroldseck. Wir erfahren: Auch eine Tiefburg legten sie an. Der Lahrer Storchenturm ist das einzige Überbleibsel dieses Bauwerks.

Um ihn herum entstand schließlich die Stadt. Und ihr wandern wir nun wieder entgegen, unser Weg von Reben gesäumt und unser Kopf voller neuer Erkenntnisse und Blickwinkel.

INFO

Die Strecke: Schutterlindenberg-Panoramaweg: 4,3 Kilometer, 100 Höhenmeter, circa 1,5 bis zwei Stunden Gehzeit. Die Stadt Lahr weist ihn als barrierefrei aus, die meisten Wege sind geteert, im Weinberg gibt es aber auch unebene Passagen auf Feldwegen.
https://mehr.bz/schutterlindenbergpano
Startpunkt: Oberhalb des Lahrer Terrassenbads, dort gibt es auch Parkplätze Tipp: Verbinden lässt sich der Ausflug mit einem Bummel durch die Stadt mit den zahlreichen Einkehrmöglichkeiten.

Ressort: APA

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 30. September 2024: PDF-Version herunterladen

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