Wald in Seelbach muss sich gegen Klimakrise wappnen

Nicht nur wirtschaftliche Aspekte sind im Seelbacher Gemeindewald wichtig, sondern auch der Erhalt der Naherholung. Der Gemeinderat hat am Montag dem Waldwirtschaftsplan für das kommende Jahr zugestimmt. .  

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Der Wald ist nicht nur Wirtschaftsraum, sondern auch Natur.  | Foto: Hans Schmidt
Der Wald ist nicht nur Wirtschaftsraum, sondern auch Natur. Foto: Hans Schmidt
Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft beim Landratsamt Ortenaukreis, stellte den Waldwirtschaftsplan für 2025 vor. Er stellte voran, dass die wirtschaftliche Lage insgesamt angespannt sei mit entsprechend rückläufiger Baukonjunktur. Allerdings gebe es gegenläufig einen positiven Trend beim Holzbau. Pfüller betonte, dass der Klimawandel grundsätzlich ein Parameter sei, der auch in Seelbach ein Umdenken erfordere, weshalb die Steuerung von Qualitätsbestand und einer guten Mischkultur mit klimaresistenteren Baumarten ein Maß für Leistungsfähigkeit seien: "Gewichtig ist aber die Multifunktionalität des Waldes."

Der Seelbacher Forst umfasst 262 Hektar und wird von Nadelbäumen dominiert (71 Prozent), die restlichen 29 Prozent entfallen auf Laubbäume. Der jährliche Hiebsatz, der im Zehn-Jahres-Plan festgelegt ist, liegt bei 2400 Festmetern. Er befinde sich laut dem Leiter des Waldwirtschaftsamts noch in einem stabilen Umfeld mit Gestaltungsmöglichkeiten, allerdings seien rund 50 Prozent der Baumbestände nicht gewappnet für den Klimawandel.

Für 2025 sieht der Forstwirtschaftsplan den Einschlag von 2400 Festmetern vor mit einem Überschuss von 17.600 Euro. Dabei stehen Einnahmen von 158.400 Euro (Holzverkauf 153.400 Euro) Ausgaben von 140.800 Euro gegenüber. Der Naturalplan sieht die Kultursicherung auf neun Hektar und die Jungbestandspflege auf 4,7 Hektar vor. Die Pflegeflächen und Durchforstungen sollen auf 35,2 Hektar erfolgen: "Es wird viel Arbeit und Pflege in die Nachhaltigkeit investiert, wozu auch die Wegeunterhaltung zählt."

Zum Ergebnis für 2023 erklärte Pfüller noch, dass es ein Jahr mit guter Konjunktur und stabilen Holzpreisen gewesen sei. Die Schadensereignisse lagen bei 22 Prozent mit den Schwerpunkten Käferbefall bei Fichte und Tanne sowie Trockenheit. Entsprechend habe es einen Einschlag von rund 3000 Festmetern gegeben und ein Ergebnis, das um 29.000 Euro besser gewesen sei als in der Planung prognostiziert. Für 2024 bezifferte Pfüller den voraussichtlichen Erlös mit rund 22.000 Euro bei einem Einschlag von 2100 Festmetern.

Forstrevierleiter Hans-Jörg Fries, der Lob aus dem Gemeinderat erhielt, erklärte: "Der Forstwirtschaftsplan wird von der Bevölkerung vielleicht nur aus ökonomischer Sicht gesehen. Mir ist es sehr wichtig, den Gemeindewald auch als Naherholungsgebiet zu erhalten." In Sachen Klimawandel fahre er seit Jahren die Linie, den Wald breit aufzustellen.
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