Musiknachwuchs

"Talent ohne Üben nutzt nichts", meint Harfenistin Thekla Michel aus St. Blasien

Den Regionalwettbewerb von Jugend musiziert hat Thekla Michel mit ihrer musikalischen Partnerin Malou Läufer bereits gewonnen. Nun steht für die Harfenistinnen der Landeswettbewerb an.  

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Als Harfenistin ist Thekla Michel sehr...eswettbewerb von Jugend musiziert vor.  | Foto: Christiane Sahli
Als Harfenistin ist Thekla Michel sehr gefragt. Derzeit bereitet sie sich auf den Landeswettbewerb von Jugend musiziert vor. Foto: Christiane Sahli
Thekla Michel, fast 17 Jahre alt, wollte bereits im Alter von acht Jahren ein Instrument spielen. Aber die Schülerin der elften Klasse am Kolleg St. Blasien wusste damals noch nicht, welches. Die Frage klärte sich bei einem Adventskonzert im Kolleg, als sie zum ersten Mal eine Harfe hörte und sofort begeistert war. Nach einer Probestunde bei einer Harfenlehrerin am Kolleg begann sie mit dem Unterricht und fand sofort Gefallen daran. Zunächst lernte sie auf der keltischen Harfe, einem kleineren Instrument als die Konzertharfen, mit weniger Saiten. Nach einem Jahr Unterricht bekam sie ihre eigene Harfe.

In der Folgezeit trat sie bei zahlreichen Anlässen auf, darunter die Pfingstfeierlichkeiten am Kolleg, die Domfestspiele 2018, ein Gottesdienst im Rahmen des Projekts Stolpersteine des Kollegs und bei "Dom bei Nacht", wo nur Kerzenlicht den Dom erleuchtet und Musik erklingt. Von der achten bis zur zehnten Klasse spielte Thekla Michel im Kollegsorchester. Derzeit findet sie dafür jedoch keine Zeit mehr, bedauert die junge Harfenistin. In der neunten Klasse wurde sie ins Verbandsjugendorchester aufgenommen. Mit diesem Orchester tourte sie im vergangenen Jahr durch Belgien. Auf dem Programm stand dabei auch ein langes Harfenstück, sagt sie. Vor Auftritten ist die Musikerin oft nervös, doch sie sagt: "Ich mag das Gefühl, es geschafft zu haben."

Vor zwei Jahren trat Thekla Michel als Solistin beim Regionalwettbewerb von Jugend musiziert an. Der dreistufige Wettbewerb ist im Kinder- und Jugendplan des Bundes verankert. Sie gewann zwar, wurde aber nicht zum Landeswettbewerb weitergeleitet, da sie die dafür erforderlichen Punkte nicht erreichte. Mit ihrer ein Jahr jüngeren Partnerin Malou Läufer aus Kirchzarten gelang im Ensemblewettbewerb nun der Sprung in den Landeswettbewerb in Calw. Am Samstag, 5. April, ist es so weit.

Eine bis zwei Stunden Üben am Tag gehören für Thekla Michel zum Alltag. Vor Wettbewerben muss sie sich allerdings noch intensiver vorbereiten. Wenn die beiden Harfenistinnen gemeinsam proben, spielen sie fünf bis sechs Stunden zusammen. Schließlich trifft man sich wegen der weiter auseinanderliegenden Wohnorte nicht so oft und die Zeit, die man zusammen hat, muss genutzt werden. "Talent ohne Üben nutzt nichts", sagt Thekla Michel zum Thema Einstudieren.

Drei Stücke bereitet das Duo für den Landeswettbewerb vor – schwer zu interpretierende Werke von Komponisten aus verschiedenen Epochen. Denn es komme bei den Wettbewerben überwiegend auf die Interpretation an. "Die Schönheit eines Stückes liegt in der Interpretation", sagt Thekla Michel. Seit 2022 spielt sie auf einer eigenen Konzertharfe.

Wenn sie sich nach der Schule dafür entscheide, Musik zu studieren, gehe es ihr weniger um den Erfolg, sagt Thekla Michel. Ihr Anspruch sei es vielmehr, sehr, sehr gut zu werden und in einem Orchester zu spielen. Die Anforderungen seien allerdings sehr hoch und sie habe Sorge, diesen nicht gerecht werden zu können. Und außerdem hat sie noch viele andere Interessen wie Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften, Antike und Soziologie. Bereiche, in denen sie sich eine berufliche Zukunft ebenfalls vorstellen kann. Aber für was sie sich auch entscheidet, eines hat sie durch das Musizieren gelernt: Wenn man etwas erreichen will, muss man dafür arbeiten und Ausdauer an den Tag legen.
Schlagworte: Thekla Michel
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