Ortenaukreis
Suchaktion mit Hunderten Helfern bei Hornberg: Vermisster Zweijähriger dank Wildtierkamera entdeckt
Aufatmen in Hornberg und beim Polizeipräsidium Offenburg: Nach mehr als sechs Stunden Suche mit fast 500 Helfern konnte in der Nacht auf Mittwoch ein vermisster Zweijähriger gefunden werden. Der kleine Junge ist wohlauf.
Mi, 19. Mär 2025, 11:48 Uhr
Offenburg
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Auch Polizeihubschrauber wurden in die Suchaktion eingebunden, die fast 500 Menschen auf die Beine brachte. Laut Polizeipräsidium rund 100 Helfer der umliegenden Feuerwehren, 20 Ehrenamtliche des DRK, 20 Mitglieder der Bergwacht, 15 Helfer des THW, 52 Mantrailer mit Hunden, 50 Einsatzkräfte der Polizei sowie rund 200 freiwillige Helfer aus dem örtlichen Bereich durchkämmten in den frühen Abendstunden das Waldgebiet im Bereich Niederwasser. Auf einer Fläche von etwa 2,5 Quadratkilometern galt es nach Angaben des Polizeipräsidiums Offenburg, die Suche zu koordinieren.
Hand in Hand mit immer mehr anreisenden Spontanhelfern wurde der Bereich um das Wohnanwesen abgesucht. Der entscheidende Hinweis kam schließlich von einem Jagdpächter, der gegen 18.30 Uhr das Kind auf einer Wildkamera gesehen hatte. Die Suche wurde daraufhin rund um diesen Ort konzentriert.
Die Ausgangslage war besorgniserregend, schildert ein Offenburger Polizeisprecher am Tag danach: Wald, Dunkelheit, Kälte: "In allen Köpfen spukte der Gedanke an ein hilfloses Kind. Allen Helfern war klar: Nun ist Schnelligkeit und Manpower gefragt und es wird gesucht, bis der Zweieinhalbjährige gefunden ist."
In Windeseile wurde alles in Richtung Hornberg beordert, was die Suche nach dem verschwundenen Kind unterstützen konnte. Zwei Polizeihubschrauber sowie viele ehrenamtliche Helfer und Einsatzkräfte aus nah und fern machten sich auf den Weg nach Niederwasser.
Mit Wärmebildkameras suchten die Beamten der Polizeihubschrauberstaffel aus der Luft ein Gebiet von etwa zweieinhalb Quadratkilometern ab. Vorsorglich wurden auch Taucher angefordert, weil sich im betroffenen Waldgebiet zwei Brandweier befinden. Nach dem entscheidenden Hinweis durch den Jagdpächter und der Neuausrichtung der Suche sorgte der Funkspruch einer Besatzung der beiden eingesetzten Polizeihubschrauber gegen 23 Uhr dann für Entspannung. Der Junge war gefunden und eine Streifenbesatzung vom Offenburger Polizeirevier konnte das am Wegesrand sitzende Kind in die Arme schließen. Nun überschlugen sich die Emotionen: Freude über die erfolgreiche Suche und berührende Erleichterung. Nicht zuletzt, weil der tapfere Junge etliche Stunden am Wegesrand geduldig wartete, bis Hilfe eintraf. Er war rund 1,2 Kilometer entfernt vom Wohnort.
Der Zweieinhalbjährige konnte den überglücklichen Eltern übergeben werden. Der anwesende Notarzt bestätigte, dass der Junge wohlauf ist. Alle knapp 500 Helfer traten noch in der Nacht glücklich die Heimreise an. Simon Schmitt, Leiter des Polizeireviers Haslach: "Ich bin völlig überwältigt von dem Zusammenhalt in der Bevölkerung und wie viele Spontanhelfer sich im Eiltempo an der Suchaktion beteiligt haben."
Tatsächlich, teilte das Polizeipräsidium am Mittwoch mit, "hat die riesige Hilfsbereitschaft zur einer emotionalen Verbundenheit mit den Angehörigen des Jungen geführt, was den Einsatz sehr besonders und außergewöhnlich machte."
Auch der Bürgermeister, Marc Winzer, unterstützte vor Ort und konnte sich ein Bild davonmachen, was die Menschen aus der Region innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben. Fazit aus dem Polizeipräsidium Offenburg: "Die Polizei kann den Hunderten von Helfen nur ein großes Lob und Dankeschön aussprechen."