Sportamt will Anträge erleichtern und Vorreiter sein
Transparente Strukturen will die Stadt Lahr bei Förderanträgen und Nutzungsentgelten schaffen. Das Konzept wurde am Donnerstag im Sportausschuss vorgestellt. Mit dem Bewegungspass in Kitas will die Stadt Vorreiter sein.
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Sportkoordinator Max Walter stellte das Konzept sowie die Änderungen in den Förderrichtlinien der Stadt am Donnerstag im Sportausschuss vor. Vereinfachung, Verschlankung und Transparenz sind Schlüsselworte in der Vorlage, die eine breit aufgestellte Förderung für den Sport in Lahr als Ziel hat. Das soll für alle Altersgruppen sowie zahlreiche Facetten des Sportlebens gelten und berücksichtigt explizit die Anerkennungskultur für Ehrenamtliche.
Doch wie genau soll dies gelingen? Die Überlegungen des Sportamts sehen eine pauschale Erhöhung der Jugendförderung vor. Zwölf Euro soll es fortan für jeden Jugendlichen eines Vereins geben (bislang waren es 7,50 Euro). Finanzieren sollen dies die Gelder, die bislang an die IG-Sport geflossen sind. Um an diese Zuschüsse zu gelangen, müssen die Vereine zwei DIN-A4-Seiten ausfüllen, die ihnen die Stadt zusendet. Das Prozedere gelte auch für Zuwendungen für den Eigenbetrieb von Sportanlagen. Laut Vorlage wird es dabei zukünftig wohl mehr Geld geben. Erhalten bleiben soll der Zuschuss für Übungsleiterlizenzen.
Gerade in Zeiten schwieriger Haushaltssituationen sei eine Gegenfinanzierung wichtig. Bei den Entgelten für die Nutzung städtischer Sportanlagen ist eine Erhöhung zwischen 15 und 25 Prozent vorgesehen. Außerdem soll die bestehende komplexe Entgeltordnung verschlankt werden. Das Sportamt verspricht eine einheitliche und transparente Preisstruktur für alle Hallen der Stadt, auch in den Ortsteilen, wie auf Nachfrage erklärt wurde. Pro genutzte Stunde sollen für die Vereine fünf Euro anfallen. Eine deutliche Erhöhung wird es für externe Nutzer geben. "Da sind wir im Vergleich sehr günstig gewesen", sagte Max Walter mit Blick auf Südbaden und sieht bei einer regen Nachfrage an den Wochenenden Chancen zur seriösen Gegenfinanzierung. Erfreulich ist, dass Jugendsport und Spieltage weiterhin für die Vereine kostenfrei sein werden.
Für die sorgfältig ausgearbeitete Vorlage folgt nun die Bewährungsprobe: der Gang durch die politischen Gremien und die Ortschaftsräte. Bis zur Sommerpause soll dies geschehen – sicher aber bis zum Jahresende. Die im zeitlichen Ablauf erkennbare Unsicherheit des Sportamts unterstrich hernach auch Bürgermeister Guido Schöneboom. Es seien Vorschläge, die mit der Brille sportaffiner Kollegen erarbeitet wurden. "Wir können nicht sicher sein, ob alles so durchgeht."
Nicht nur bei der Sportförderung betritt Lahr neues Terrain. Mit dem Bewegungspass sollen Kinder in ihrer motorischen Entwicklung spielerisch unterstützt werden. Bei der in Stuttgart gemeinsam mit der AOK entwickelten Aktion ist der Ortenaukreis bei der landesweiten Initiative bislang nicht vertreten. Lahr wird das Vakuum füllen und nun eine Vorreiterrolle in der Region übernehmen. Als erster Standort im Kreis sollen ab Mai Schulungen starten. Mit dabei ist Max Walter, der sich als Multiplikator ausbilden lassen will. Statistische Zahlen belegen, wie notwendig ein zusätzlicher Bewegungsimpuls bei Kindern schon im Kindergartenalter ist. Es gilt beachtenswerte Defizite auszugleichen.