Strategische Weiterentwicklung
Feuerwehr Lahr hat jetzt einen guten Plan – ein "Novum" in der Geschichte
2024 war für die Feuerwehr Lahr neben 700 Einsätzen geprägt von strategischer Weiterentwicklung. Die Bilanz bei der Hauptversammlung am Freitag ist positiv ausgefallen.
Mo, 14. Apr 2025, 11:30 Uhr
Lahr
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Als Meilenstein bezeichnete Georg Schinke, kommissarischer Kommandant der Lahrer Feuerwehr, den nahezu vollzogenen Veränderungsprozess, der zu einem Novum in Lahr geführt habe: Dem ersten Feuerwehrbedarfsplan. Dieser zeige, "wo wir heute stehen" – auch im Hinblick auf die steigenden Anforderungen an die Feuerwehr. Das Jahr 2024 habe die wachsenden Belastungen deutlich gezeigt und hätten dazu geführt, dass sich die Feuerwehr weiterentwickeln musste. Der Veränderungsprozess sei ein gemeinsames Anliegen aller Mitglieder gewesen, betonte Schinke.
Der Kommandant erläuterte weiter, dass die Gesamtzahl der Einsätze im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre um rund 14 Prozent auf aktuell 700 gestiegen sei. Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der alarmierten Einheiten um 30 Prozent gestiegen. 41 Prozent aller Einsätze im vergangenen Jahr waren Brandeinsätze. Geprägt worden sei das Jahr von hoher Einsatzfrequenz und enormer Bandbreite: Vom Großbrand in der Rubin-Mühle über den Wohnungsbrand in der Lotzbeckstraße; vom schweren Unfall im Hohbergweg bis zur Rettung von Tieren, darunter einer Schlange im Seepark, die sich als heimisch herausstellte.
Eine Verlagerung von Aufgaben zu den Abteilungen, wozu auch Brandsicherheitswachen (30 allein im Parktheater) gehörten, habe die Kernstadtwehr indes entlastet. Die formale Trennung des Aufgabenspektrums, das mittlerweile der ehemalige Kommandant Thomas Happersberger übernommen habe, habe sich nach Einschätzung von Schinke als vorteilhaft erwiesen. Er selbst werde sich auch künftig schwerpunktmäßig um den vorbeugenden Brandschutz kümmern.
2025 sollen vier neue Fahrzeuge angeschafft werden. Außerdem werde der Digitalfunk installiert, was mit Umbauarbeiten verbunden sei. Die Ausrüstung der Feuerwehrleute sowie das Werben um neue Nachwuchskräfte stehen auf dem Plan. "Die Feuerwehr Lahr ist gefordert wie nie und ist auch auf einem guten Weg", so der Kommandant. In den kommenden Jahren seien Investitionen in Höhe von neun Millionen Euro anvisiert.
Der Lahrer Oberbürgermeister Markus Ibert bescheinigte der Wehr einen "tollen Erfolg". Der Prozess indessen werde weitergehen müssen. Gleichwohl bat er mit Blick auf Investitionswünsche um Verständnis, wenn andere Dinge außerhalb des Feuerwehrbereichs vorgezogen würden. Am Ende stehe "ein großes Dankeschön" an die Feuerwehr.
Zwei Ehrungen, die es bislang in Lahr noch nie gegeben habe, konnte Michael Dietrich, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Ortenaukreis, vornehmen: 50 Jahre: (die Zwillinge) Armin und Karl Kurz von der Abteilung Sulz (Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Gold in besonderer Ausführung); 40 Jahre: Dieter Lambing (Abteilung Hugsweier, Ehrenzeichen in Gold), 25 Jahre: Dominik Leis (Lahr), Fabian Pohnke (Reichenbach) und Stefan Warten (Mietersheim), jeweils Ehrenzeichen in Silber.
In allen Abteilungen verfügte die Feuerwehr Lahr im Jahr 2024 über 310 Einsatzkräfte (inklusive Hauptamtliche und Kommando). Das sind vier mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Mitglieder der Jugendfeuerwehr stieg von 118 auf 141, die Zahl der Mitglieder der Altersabteilung sank von 61 auf 58. Der Musikzug umfasste elf Mitglieder. Mit derzeit acht Ehrenmitgliedern zählt die Lahrer Feuerwehr 528 Männer, Frauen und Jugendliche.