Ganztagsbetreuung

Für die Erweiterung der Eichrodtschule in Lahr gibt es einen neuen Plan

Der Ausbau der Ganztagsbetreuung stellt die Stadt Lahr vor Herausforderungen. Er betrifft auch die Eichrodtschule in der Kernstadt. Ein Anbau auf dem Schulhof soll aber vermieden werden.  

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Auf dem Schulhof der Eichrodtschule entsteht voraussichtlich kein Anbau. Der Ausbau zur Ganztagsschule soll im Bestand erfolgen. Foto: Mark Alexander
Ab August 2029 hat jedes Grundschulkind einen Anspruch auf ganztätige Betreuung. Dieser Rechtsanspruch wird stufenweise umgesetzt, beginnend mit den ersten Klassen im Schuljahr 2026/27. Für die Stadt Lahr heißt das: viele Aufgaben, wenig Zeit. Im Oktober 2024 wurde im Gemeinderat über die Planung informiert. Sie umfasst einen Schulneubau in den Breitmatten in Kuhbach, dazu drei Schulerweiterungen. Auf die Johann-Peter-Hebel-Schule in Dinglingen und die Grundschule Mietersheim wurde damals detaillierter Bezug genommen. Offen blieb, wie die Planung für die Eichrodtschule in der Kernstadt aussieht. Ursprünglich war ein Anbau vorgesehen – direkt auf dem Schulhof, wo wenig Platz ist. Mittlerweile hat die Stadt einen anderen Plan.

Solitärbau wäre die schlechteste Variante

"Ein Solitärbau auf dem Schulhof wäre die schlechteste Variante gewesen", betont Bürgermeister Guido Schöneboom. Daher sei man nun bestrebt, eine Lösung im Bestand zu finden. Im Schulgebäude allein ist dies nicht möglich, das Alte Scheffel nebenan müsste einbezogen werden. Viel Platz ist dort aber auch nicht. Neben der Musikschule sind die Kita Lotzbeckstraße, der Sprachkindergarten und der Hort an der Eichrodtschule in dem Gebäude in der Lotzbeckstraße untergebracht. "Jetzt wollen wir mit allen Partnern Lösungen finden", sagt der Bürgermeister. Welche Umbauarbeiten wären dort notwendig? "Das wird gerade geprüft", sagt Schöneboom. "Da ist noch etwas Kreativität gefragt." Zunächst falle ihm "ein Stein vom Herzen", dass eine Alternative zum Solitärbau auf dem Schulhof in Sicht sei. Er sei zuversichtlich, eine Lösung zu finden.

Umbau im Bestand spart der Stadt Geld

Der Umbau im Bestand hätte noch einen Vorteil: Bislang sind im Haushalt gut vier Millionen Euro abzüglich Förderung eingeplant – für den Anbau auf dem Schulhof. Mit dem Umbau im Bestand würde es "auf jeden Fall günstiger", prognostiziert der Bürgermeister. Geld, das die klamme Stadt gut brauchen könnte. Schöneboom betont aber nachdrücklich: "Das ist nicht das ausschlaggebende Kriterium. Es geht um die beste Lösung für die Schule und die Kinder."

Der Ausbau geht mit Unsicherheiten einher: Nach BZ-Informationen hat die derzeitige Leitung des Horts an der Eichrodtschule gekündigt. Die Einrichtung soll zum Mai dieses Jahres an den Hort der Luisenschule angedockt werden. Wie die Stadt mitteilt, soll der Betrieb bis Ende kommenden Jahres normal weiterlaufen. Dann stehe ein mehrmonatiger Umbau an, perspektivisch soll der Hort im Ganztagsbetrieb aufgehen. Der Ganztagsbetrieb könne aber erst zum Schuljahr 2027/28 starten.

Hort-Eltern wurden bereits informiert

Kürzlich hat die Stadt bei einem Elternabend über die Planung informiert. Derartige Veränderungen seien für Eltern immer mit Unsicherheit verbunden, sagt Senja Dewes, Leiterin des Amts für Soziales, Bildung und Sport. Die Stadt habe sich bewusst dafür entschieden, früh und transparent zu informieren, "auch wenn der Prozess der Ganztagesentwicklung an der Schule jetzt erst beginnt und viele Details noch nicht geklärt sind". Die Abstimmung mit der Schule werde noch dauern. Eine BZ-Anfrage an Schulleiterin Alexandra Franz blieb unbeantwortet.

Städtische Musikschule kann ihre Räume weiterhin nutzen

Welche Optionen gibt es im Alten Scheffel? "Die Kollegen des Gebäudemanagements prüfen gerade, welche räumlichen Bedarfe bestehen. Das braucht jetzt erstmal einige Monate", antwortet Senja Dewes. Klar sei bereits, dass ein Mensa-Bereich sowie Lehrerarbeitsplätze und Klassenzimmer benötigt werden. "Einige Zimmer können im Bestand weitergenutzt werden, weil sie im Hort schon als Betreuungsräume funktionieren." Die Städtische Musikschule werde ihre Räume weiterhin wie gewohnt nutzen können, heißt es aus dem Rathaus. Mehr könne man aktuell noch nicht sagen. Mit den Eltern bleibe man im Austausch, versichert die Verwaltung.

Und wie steht es um die Planung für die neue Breitmattenschule in Kuhbach? Voraussetzung für den Neubau ist Förderung vonseiten des Landes. Die Stadtverwaltung geht aktuell von Kosten in Höhe von 13,8 Millionen Euro aus und rechnet mit Zuschüssen in Höhe von 7,26 Millionen Euro. Für die Turnhalle werden noch einmal 3,3 Millionen Euro veranschlagt, die Zuschusshöhe ist noch offen.
Schlagworte: Guido Schöneboom, Senja Dewes, Alexandra Franz
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