Seit einem Jahr regiert die Ampelkoalition. Olaf Scholz hat Eigenschaften, die ihm als Chef eines komplizierten Bündnisses zugute kommen. Robert Habeck und Christian Lindner mussten sich arrangieren.
"Lieber Jens, schön, dich hier im Kanzleramt willkommen zu heißen", sagt Olaf Scholz zu Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. "Du bist ein häufiger Gast", fährt der Kanzler fort und dreht sich zu dem Norweger. Die beiden lachen sich kurz gegenseitig ins Gesicht, Stoltenberg etwas offensiver, Scholz eher verschmitzt. Für seine hanseatische Art sieht das beinahe euphorisch aus. Ein gern gesehener Gast sei Stoltenberg auch, fügt er hinzu.
Scholz spricht schnell, während er im Takt von je einigen Sekunden vom Pult aufblickt. Deutschland werde seine Unterstützung für die Ukraine fortsetzen, "solange es nötig ist, politisch, finanziell, humanitär und auch weiter mit der Lieferung der notwendigen Waffen". Klar sei auch, "dass die Nato nicht selbst Kriegspartei wird, denn das würde zu einer Eskalation mit unübersehbaren Folgen für den gesamten Planeten führen".
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