Handlungsbedarf

Naturnahe Flusslandschaft: Schutter und Unditz sollen in Neuried und Friesenheim aufgewertet werden

Die Schutter und die Unditz sollen ökologisch aufgewertet werden. Das Regierungspräsidium Freiburg unterstützt das Projekt Ufer-Vital.  

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Begradigt und strukturarm: Im Rahmen d...Bild zeigt die Schutter bei Schuttern.  | Foto: Regierungspräsidium Freiburg
Begradigt und strukturarm: Im Rahmen des Vitalisierungsprojekts sollen Schutter und Unditz naturnah gestaltet werden – das Bild zeigt die Schutter bei Schuttern. Foto: Regierungspräsidium Freiburg

Das Revitalisierungsprojekt Ufer-Vital zur naturnahen Gestaltung der Flüsse Schutter und Unditz im Ortenaukreis hat begonnen. Das Regierungspräsidium Freiburg stellte das Vorhaben am Dienstag in einer Online-Veranstaltung Ehrenamtlichen der Naturschutzverbände, Angelvereinen sowie Vertretern der betroffenen Kommunen Friesenheim, Kehl und Neuried vor. Ziel des Projekts sei es, die Kommunen bei der Umsetzung gewässerökologischer Aufwertungen gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu unterstützen, teilt das Regierungspräsidium mit.

Kommunen werden beraten und finanziell unterstützt

Das Projekt sei über mehrere Jahre angelegt und solle schrittweise Maßnahmen zur Revitalisierung der Flüsse prüfen, planen und umsetzen. Der Zweckverband Hochwasserschutz Schuttermündung unterstütze das Vorhaben in seinem Gebiet im Auftrag der Verbandskommunen aktiv. Neben der Beratung durch das Regierungspräsidium könnten die Gemeinden auch finanziell auf die Unterstützung des Landes zählen. Die geplanten Maßnahmen seien zu 85 Prozent förderfähig, während die verbleibenden 15 Prozent der Kosten als Ausgleichs- oder Ökokontomaßnahmen angerechnet werden könnten. Die Kommunen müssten jedoch die Planungskosten vorfinanzieren.

Laut Regierungspräsidium seien die ersten Aufwertungsmaßnahmen im Raum Kehl geplant. Hier solle die Schutter nahe Kittersburg in ihr ursprüngliches, natürliches Gewässerbett zurückverlegt werden. In Neuried sehe die Planung ein Umgehungsgerinne an der Dundenheimer Mühle vor, um das wertvolle Gefälle der ehemaligen Mühle auf eine längere Fließstrecke zu verteilen.

RP sieht großen Handlungsbedarf durch Klimawandel

Weitere Maßnahmen seien in den darauffolgenden Jahren vorgesehen, zunächst in Friesenheim und dann eine weitere Maßnahme in Neuried. Darüber hinaus sollen auch in weiteren Verbandskommunen sowie Kommunen außerhalb des Zweckverbandes gewässerökologische Maßnahmen umgesetzt werden. Für den Start des Projekts habe der Zweckverband Ende März Planungsmittel für erste Maßnahmen beschlossen und Büros mit der Ausarbeitung der ersten Planungen beauftragt. Bei der Identifizierung und Planung geeigneter Maßnahmen erhielten das Regierungspräsidium und die Kommunen Unterstützung vom Gewässerbündnis Baden-Württemberg (BW), einem landesweiten Projekt der Landesverbände NABU, BUND und Landesfischereiverband BW.

An den Flüssen Schutter und Unditz bestehe hoher Handlungsbedarf bezüglich der Gewässerstruktur, heißt es aus dem Regierungspräsidium. Durch immer höhere Temperaturen erwärmten sich die in weiten Bereichen begradigten und strukturarmen Gewässer stark. Einige für die Gewässerökologie wichtige Lebewesen verlören durch die hohen Temperaturen, das verstärkte Sauerstoffdefizit oder die Verschlammung der Gewässersohlen ihren Lebensraum. Vielfältige Strukturen sorgten dagegen für eine Varianz in der Breite, Tiefe und Fließgeschwindigkeit des Gewässers und böten Fischen Unterschlupf und Lebensraum.

Renaturierung soll das Landschaftsbild bereichern

Manuel Winterhalter, Leiter der Umweltabteilung im Regierungspräsidium, äußerte sich erfreut über die breite Unterstützung für das Projekt. "Wir haben bei den Bürgermeistern der drei Startkommunen großes Interesse und Aufgeschlossenheit für das Vorhaben erfahren. Sie sehen die vielen Vorteile des Projekts. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Pflicht zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wirken sich einige Maßnahmen unmittelbar für einen besseren Hochwasserschutz aus. Zudem bereichern die Renaturierungen das Orts- und Landschaftsbild und können attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger am Gewässer schaffen", wird Winterhalter in der Pressemitteilung zitiert.

Schlagworte: Manuel Winterhalter
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