Nahwärmeanschluss braucht Überzeugungsarbeit
22 Gebäude an der Maienlandstraße könnten ans Nahwärmenetz angeschlossen werden. Das Interesse ist jedoch bislang gering. Das sorgt für Enttäuschung im Gemeinderat.
Laut Mitteilung von Simon Wolf vom Stadtbauamt wurden im Zuge des ersten Sanierungsabschnitts bisher fünf von neun Anschlussmöglichkeiten realisiert. Im gesamten Ausbauabschnitt könnten 22 Gebäude an die Nahwärme angeschlossen werden. "Ich bin enttäuscht, dass nur so wenige Hauseigentümer die Anschlussmöglichkeit nutzen", sagte Georg Mayer (SPD). Die Stadtwerke hätten hohe Investitionen für die Erweiterung der Hackschnitzelanlage getätigt. "Je mehr sich anschließen lassen, desto besser verteilen sich die Kosten", unterstrich er und forderte die Verwaltung auf, die Überzeugungsarbeit zu erhöhen, um mehr Anschlusswillige zu gewinnen. "Wir haben sehr viele intensive Gespräche geführt und uns viel eingebracht", wies Bürgermeister Tobias Link mangelndes Engagement von sich. Auch bei der Zuwegung zwischen den Nachbarn habe man vermittelt, um Leute zu motivieren, sich zumindest für die Zukunft die Chance für einen Anschluss nicht zu verbauen. Doch über so manche Ansprüche von Eigentümern und deren Selbstverständnis, mit welchem sie Dinge einfordern, die die Stadt nicht erfüllen könne, könne er manchmal nur staunen. Die Nahwärme bezeichnete Stadtbauamtsleiter Udo Brugger als eine "wahnsinnig günstige Alternative" zur Heizung, auch wenn mit dem Ölpreis derzeit schwer mitzuhalten sei. Menschen auf die Nahwärme vorzubereiten, sie zu informieren und zu betreuen, sei ein Kraftakt. Eine Möglichkeit, die Nachfrage zu erhöhen und Unterstützung bei den Förderanträgen zu erhalten, könnte Aufgabe des künftigen Energieberaters werden. Mit dem Verwaltungsvorschlag, innerhalb von acht Jahren nach Fertigstellung der Sanierungsmaßnahme in der Maienlandstraße keine neuen Hausanschlüsse für die Nahwärme zu verlegen, zeigte sich Georg Mayer (SPD) nicht einverstanden. Er sprach sich wie Sabrina Eichin (Bündnis 90/Die Grünen) für fünf Jahre aus, auch um Eigentumswechsel in dieser Zeit nicht zu behindern. "Acht Jahre sind schnell rum und es tut weh, wenn neue Straßen wieder aufgerissen werden", plädierte Petra Kramer (CDU) für eine achtjährige Wartezeit.
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