Soziales
Landratsamt Lörrach ruft zur Antragstellung für Förderung 2026 des Europäischen Sozialfonds auf
Bis 31. Mai kann die Förderung von Sozialprojekten durch die Europäische Union beantragt werden. Knapp 71.000 Euro sind im Landkreis Lörrach über den ESF Plus neu zu vergeben. Welche Schwerpunkte gelten?
Di, 29. Apr 2025, 11:30 Uhr
Kreis Lörrach
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Das Landratsamt Lörrach als Verwaltungsbehörde des Europäischen Sozialfonds (ESF) für den Landkreis Lörrach weist darauf hin, dass die Bewerbungsfrist für die Förderung von Projekten für das Jahr 2026 am 31. Mai endet. Bis dann müssen die ESF-Plus-Förderanträge eingereicht sein, heißt es in einer Pressemitteilung.
Für 2026 gilt in der regionalen Förderung das spezifische Ziel soziale Inklusion, gesellschaftliche Teilhabe und Bekämpfung der Armut. Hierbei gelten die vom regionalen ESF-Arbeitskreis verabschiedeten Förderschwerpunkte: Zum einen besonders benachteiligte Langzeitarbeitslose mit multiplen Vermittlungshemmnissen, Menschen, die von Diskriminierung und Exklusion bedroht sind sowie (geflüchtete) Frauen mit Gewalterfahrung oder in prekären Lebenssituationen. Zum anderen vom Schulabbruch bedrohte Kinder und Jugendliche ab Sekundarstufe 1, also ab Klasse 5, sowie marginalisierte, benachteiligte "entkoppelte" und gegebenenfalls von Wohnungslosigkeit bedrohte junge Menschen.
Laut Landratsamt liegen die Anteile der unter 25-Jährigen, der Langzeitarbeitslosen und der Menschen ohne Berufsabschluss unter den Menschen, die Bürgergeld beziehen, im Landkreis allesamt leicht über den Landeswerten. Von arbeitslosen Menschen mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich viele auf Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. Die Daten zeigten ausländische Schülerinnen und Schüler weiterhin besonders häufig Sonder-, aber auch Haupt- und Werkrealschulen ohne Hauptschulabschluss verlassen.
Knapp 210.000 Euro sind zu vergeben
Vom Gesamtvergabevolumen von 209.090 Euro stehen 2026 70.800 Euro zur Vergabe zur Verfügung für die ein- und zweijährige Projkete, die ab 1. Januar 2026 beginnen. Diese können grundsätzlich bis zu 40 Prozent aus dem ESF Plus gefördert werden. Der Anteil ESF Plus sollte nicht unter 30 Prozent liegen.
Ein Ziel des ESF Plus ist es, zu einem sozialeren Europa beizutragen und die europäische Säule sozialer Rechte, die EU-Grundrechtecharta und die UN-Behindertenrechtskonvention in die Praxis umzusetzen. In Baden-Württemberg konzentriert sich der ESF Plus dazu insbesondere auf die Förderung von nachhaltiger Beschäftigung, lebenslangem Lernen und Fachkräftesicherung sowie sozialer Inklusion, gesellschaftlicher Teilhabe und Bekämpfung von Armut.
Dies erfolgt durch die Kofinanzierung nationaler, regionaler und lokaler Projekte, die auf die Erhöhung der Beschäftigungsquote, die Verbesserung der Qualität der Arbeitsplätze und eine stärkere Integration auf dem Arbeitsmarkt in den Mitgliedsstaaten und ihren Regionen abzielen.
Drei Projekte werden gefördert
Derzeit werden durch den ESF Plus drei Projekte im Landkreis gefördert. Bei jedem Projekt beträgt die Fördersumme des ESF maximal 40 Prozent der Gesamtsumme. Den Rest tragen die genannten Kooperationspartner. "Fit für Schule" der Dieter-Kaltenbach-Stiftung will Jugendlichen, die mit Schulabsentismus zu kämpfen haben, den Weg zurück in die Regelschule ebnen. Hier kooperieren Staatliches Schulamt Lörrach, Landkreis Lörrach, Albert- Schweitzer- Gemeinschaftsschule Lörrach und SBBZ L Pestalozzischule Lörrach. Gesamtvolumen des Projekts für 2025 und 2026 sind ca. 340.000 Euro plus Lehrerdeputate vom Schulamt. Der Landkreis trägt hier 60 Prozent des nicht geförderten Teils.
Bei "STARK - Soziale Teilhabe durch Aktivierung von Resilienz und Kompetenz" der bbv-Akademie werden Langzeitarbeitslose stufenweise an einen vollumfänglichen Arbeitsalltag durch individuelles Einzel- und Gruppencoaching und anschließender interne und externer Arbeitserprobung herangeführt. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen 2025 und 2026 von zirka 440.000 Euro. Kofinanziert wird es durch das Jobcenter. Bei "Aktiv und Fit - AuF!" werden Langzeitleistungsbeziehende von der Arbeit für Alle gGmbH an verbindliche Tagesstrukturen mit Bezügen zur Arbeitswelt herangeführt. Berufliche Perspektiven für Frauen werden erarbeitet, Gesundheitsprävention und Modelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf vermittelt. Kofinanziert wird das Projekt durch das Jobcenter, das Gesamtvolumen liegt 2025 bei zirka 215.000 Euro.
Infos unter www.esf-bw.de und www.loerrach-landkreis.de/esf. Es wird darum gebeten, sich vor einer Bewerbung zur Klärung von Detailfragen mit Tilman Rieder in Verbindung zu setzen: 07621/410-5010, [email protected].
Der Europäische Sozialfonds Plus ist das wichtigste Finanzierungs- und Förderinstrument der Europäischen Union für Investitionen in Menschen. Er zielt darauf ab, die Beschäftigungs- und Bildungschancen in der EU zu verbessern.
BZ