Auszeichnung

Jugendfoto-Preisträger schnuppern in den Fotografen-Alltag

Als Preisträger beim Freiburger Jugendfotopreis bekam ein Kunst-Leistungskurs einen Workshop von BZ-Fotograf Michael Bamberger.  

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So klappt Porträtfotografie: mit großer Blende und leichtem Teleobjektiv. Foto: Ingo Schneider
Märkte, sagt Michael Bamberger, sind super ergiebig für Fotomotive. Er muss es wissen, denn Michael Bamberger ist seit 35 Jahren als Fotojournalist unterwegs, auch für die Badische Zeitung. Für die tritt er auch seit zehn Jahren regelmäßig als leibhaftiger "Gewinn" beim Freiburger Jugendfotopreis an. Jeweils mit einem maßgeschneiderten Workshop gibt er da Tipps fürs Fotografieren aus dem Erfahrungsschatz eines Profis. Dieses Jahr sind die Preisträger die 15 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Bildende Kunst – einer Kooperation von Berthold-Gymnasium und Rotteck-Gymnasium. Lehrerin Michaela Menzel hatte die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer ermuntert, am Jugendfotopreis teilzunehmen. Die Fotos überzeugten die Jury, denn etliche der LK-Bilder waren kunstvoll inszeniert, alle sprachen für einen geübten Blick.

Den will Michael Bamberger auch fürs Porträtfotografieren schärfen, dazu nennt er die Basics: "Teleobjektiv mit etwa 70/80 Millimeter Brennweite, indirektes Licht, große Blende – und auf einen guten Hintergrund achten." Alle schauen sich im Klassenraum um, suchen den Hintergrund ohne störende Linien und Wandschmuck. Dank großer Blende und guten Abständen verschwimmt aber sogar das lästige Waschbecken so diffus im Hintergrund, dass Melissa Henhappl vorne prima klar das Porträtbild beherrscht. Der Fotograf schaut Jule Kohlschütter über die Schulter, lobt die erste Versuchsreihe und dreht seine Runde von einem kleinen Testteam zum nächsten.

Die praktische Übung ist allen Anregung und die Hilfestellungen sind sehr willkommen – auch für Michaela Menzel, die ihre fotografische Dokumentation des Workshops auch zeigt. "Da wäre eine größere Blende besser gewesen", gibt Michael Bamberger zu bedenken, "dann wäre der unruhige Wandbehang kaum zu sehen." Wie rückt man was ins Bild – das ist klar sein Thema, und die Jugendlichen verfolgen auch seine Ratschläge zur privaten Reisefotografie hellwach. Erstes großes Erstaunen: Der, der sonst mit Stativ und zwei dicken Spiegelreflexkameras unterwegs ist, reist mit einer winzigen 150-Euro-Kompaktkamera. Denn: das ganze Equipment mitschleppen nervt. "Voll cool", kommentiert Emma Großer, "dass ein Profi Spaß dran hat, auf seinen Reisen so zu fotografieren." "Aber auch witzig", findet Luisa Fekete, "dass er doch noch eine Kamera dabei hat und nicht mit dem Smartphone fotografiert."

Was Michael Bamberger dann wie fotografiert, zeigt er den Jugendlichen an Beispielen aus seinen Reisebildern. Die atmen förmlich Urlaub und Unterwegssein: Straßenszene in Vietnam, Picknick vor Dresden-Kulisse, steile Treppen in der Tempelanlage von Angkor Wat – jeweils mit der Anregung für Motive und Blickwinkel. Die Straßenszene lebt vom Dim-Sim-Koch am Straßenrand – hinten dran die Familie, die zusammengedrängt Dim Sim vespert. Das Dresdner Picknick bringt Bewegung in die Stadtkulisse und die Tempeltreppe wird richtig steil, wenn man sieht, wie sie erklommen wird.

Und dann der indonesische Unabhängigkeitstag: Ein schräger Schnappschuss von marschierenden weiß uniformierten Frauen. "Trotz Gegenlicht funktioniert das", erklärt Bamberger, "denn hier habe ich mich quasi für Situation vor Perfektion entschieden." Schnappschüsse sind super, um die gute Laune des Urlaubs wiederzuerkennen. Hühner am Strand, Fahrräder als Torpfosten... "Das alles macht Lust, selber gut hinzugucken", findet David Heller – und alle nicken vergnügt beim Gedanken an ferne und nahe Märkte und Menschen.
Schlagworte: Michael Bamberger, Michaela Menzel, Luisa Fekete
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