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IT-Experte: Das sind die häufigsten Gefahren für die User

Dreiviertel der Eltern teilen Daten ihrer Kinder online und gefährden damit deren Privatsphäre. Nur eines der Risiken im Netz, das bei "Surfsafe – Sicherheit im Internet" im Kurhaus zur Sprache kam.  4 min

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Zum Vortrag "Surfsafe" hat die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank ins Kurhaus Titisee-Neustadt eingeladen. Es referierte Erwin Markowsky. Foto: Thomas Biniossek
Dem einen oder anderen der rund 200 Besucher, darunter überwiegend Eltern von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen, blieb beim Vortrag der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank zur Cyber-Sicherheit der Kloß im Hals stecken. Denn IT-Sicherheitsexperte Erwin Markowsky machte klar, welche Gefahren gerade für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene von der Nutzung von Internet und Smartphone ausgehen. Es gehe ihm nicht darum, die omnipräsente Nutzung von sozialen Medien generell zu verurteilen, "schließlich befinden wir uns nicht mehr in der Steinzeit", sondern für einen richtigen, vernünftigen und sicheren Umgang mit diesen zu werben. "Es geht darum, unsere Kinder für die Nutzung von Smartphone, Tablets und PC zu sensibilisieren und dass wir dabei auf unsere Kinder achten", sagte der Fachmann. Tagsüber haben rund 2000 Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums Hochschwarzwald den Vortrag gehört.

KI: Chance und Gefahr zugleich

Erwin Markowsky zeigte, was mit Künstlicher Intelligenz (KI) möglich ist. "KI ist zunächst nicht grundsätzlich abzulehnen, da hier beispielsweise Rechenoperationen schnell verwirklicht werden können", sagte er. Allerdings gebe es auch enorme Gefahren. Denn KI könne etwa dazu genutzt werden, Bilder und Stimmen zu manipulieren. Er verdeutlichte dies an Bildern von Kleinkindern, die nackt badend am Strand aufgenommen und von ihren Eltern ins Netz gestellt wurden. Mittels KI wurden diese zu Heranwachsenden, was Cyber-Kriminelle nutzen könnten. "Stellen Sie daher am besten nie Bilder Ihrer Kinder ins Netz", so der IT-Fachmann. Besser seien traditionelle Fotoalben. Denn jedes Bild im Netz sei manipulierbar und könne von Unberechtigten genutzt werden. "Über 75 Prozent der Eltern teilen Daten ihrer Kinder im Internet oder den sozialen Medien. Aber diese Daten unserer Kinder gehören nicht ins Netz, denn deren Privatsphäre ist extrem gefährdet", sagte Erwin Markowsky.

Verbote sind kontraproduktiv

Klar machte der Referent auch, dass Instagram, Snapchat, TikTok, WhatsApp, YouTube und Co. Fotos und Videos ihrer Nutzer für Werbung nutzen können, ohne den User zu fragen. "Wir können in unserer digitalen Welt die Nutzung von digitalen Medien unseren Kindern nicht verwehren. Verbote sind kontraproduktiv. Aber nutzen Sie daher Kinderschutzsoftware, wählen Sie Blacklist und Whitelist altersabhängig aus." Und nicht zuletzt warb er darum, mit Kindern und Jugendlichen vertrauensvoll über die Problematik der Internetnutzung zu sprechen. "Jeder vierte Minderjährige wurde online von Erwachsenen zu einem Treffen aufgefordert", sagte Erwin Markowsky und zeigte einen Filmausschnitt, bei dem ein älterer Mann mittels KI sich in einen Jugendlichen verwandelte und ein surfendes Mädchen zu verführen versuchte.

Passwörter am besten im Kopf speichern

Weitere Themen waren Fake News, bei denen er darum warb, einen Faktencheck durchzuführen, WLAN, Cybermobbing, Urheberrechtsverletzungen und Phishing, also gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten. "Mit Phishing-Mails können Kriminelle ganz einfach an ihre persönlichen Daten kommen. Daher öffnen Sie nie einen dort aufgeführten Link, wenn Ihnen der Absender unbekannt ist", sagte der IT-Spezialist und zeigte, wie schnell auch Passwörter per KI geknackt werden können. Innerhalb von 0,4 Sekunden wurden gängige Passwörter entschlüsselt, zeigte Erwin Markowsky. "Nutzen Sie bei Passwörtern nie Wörter, die im Duden zu finden sind", sagte er. Vielmehr sei es sinnvoll, sich einen Satz, ein Gedicht, ein Lieblingsliedtext zu merken und diesen zu verschlüsseln. Markowsky warb auch dafür, Passwörter nie im Computer oder Smartphone abzuspeichern, sondern im Kopf zu behalten. "Dorthin hat niemand Zugang."
Schlagworte: Erwin Markowsky
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