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Forst reagiert auf Klimaerwärmung

  • Mo, 30. September 2024
    Lahr

     

Was hat es mit den Dolen und Sickermulden im Wald auf sich? Darüber informiert die Lahrer Stadtverwaltung.

Mit sogenannten Dolen wird das Wasser abgeleitet.  | Foto: Stadt Lahr
Mit sogenannten Dolen wird das Wasser abgeleitet. Foto: Stadt Lahr
Starkregenereignisse im Sommer, mehr Regen statt Schneedecken im Winter: Auf diese Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung reagiert der Lahrer Forst mit baulichen Maßnahmen. Die Wassermengen, die blitzartig von Waldwegen auf die Asphaltwege und Hänge in die Siedlungsrandbereiche fließen, werden verringert und die Kanalisation entlastet, berichtet die Verwaltung.

Das vom Waldweg abfließende Wasser wird in seitlichen Gräben gesammelt und mit speziellen Durchlässen, sogenannten Dolen, unter dem Weg hindurch talseitig abgeleitet. Laut Stadtverwaltung ist dieses Verfahren nicht neu. Es habe sich bewährt und werde weiter angewendet – allerdings mit einem Unterschied: Während der Durchmesser der Dolen bislang 30 Zentimeter betrug, werden sie seit einigen Jahren den größeren Wassermengen angepasst und mit mindestens 40 Zentimeter Durchmesser angelegt. So können sie die schnell anfallenden Wassermengen ableiten, ohne zu verstopfen – und damit verhindern, dass Schottermaterial von der Oberfläche der Waldwege weggespült wird. Außerdem wird die Anzahl der Dolen erhöht, damit gewährleistet ist, dass die gesamten 90 Kilometer Waldwege des Lahrer Stadtwalds für den Forstbetrieb ebenso wie für Erholungssuchende jederzeit begehbar und befahrbar sind, teilt die Verwaltung in der Pressemeldung mit.

Hinzu kommt ein zweiter Schritt: Seit diesem Jahr legt das Lahrer Stadtwaldrevier zum Schutz und zur Wasserrückhaltung im Stadtwald an geeigneten Stellen offene Sickermulden an – entweder direkt neben einem Weg oder am Auslauf einer Dole. Die Sickermulden sammeln das Wasser, das im Graben neben dem Weg fließt, wie ein kleines Rückhaltebecken. Das Wasser wird somit im Wald gehalten und für alle Waldbewohner und schlussendlich für den Waldboden verfügbar, heißt es weiter. Dies reduziert zugleich den Abfluss in Richtung Siedlungsränder. Schäden an Wohnbebauung könnten reduziert werden, die Straßen würden weniger verschmutzt, die Kanalisation laufe weniger voll. Der ökologische Nebeneffekt ist: Durch diese temporären Wasserlöcher werden zusätzlich kleine Biotopstrukturen schaffen.

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 30. September 2024: PDF-Version herunterladen

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