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"Es ist nicht immer leicht"

Silke Mächler über den Alltag der Krankenpflegerin  

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Schnelle Schritte, eine Türe schwingt auf, ein weißer Kittel huscht hinein. Dann ist es wieder still in den Fluren der Universitätsklinik Freiburg. Nur im Stationszimmer der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen herrscht reger Betrieb. Schnell werden die Daten der Patienten eingetragen, Medikamente dosiert und, wenn Zeit bleibt, wird auch noch schnell ein Kaffee getrunken. Es muss alles flott gehen, die Zeit drängt.

Die rund 1200 Ärzte und 2900 Pflegekräfte versorgen pro Jahr mehr als 64 000 Patientinnen und Patienten stationär sowie rund 580 000 Fälle ambulant. Das bedeutet, dass täglich mehr als 1000 Patienten ambulant behandelt werden.

"Natürlich ist meine Arbeit anspruchsvoll", berichtete Krankenpflegerin Silke Mächler. "Doch sie ist auch sehr vielseitig, das schätze ich sehr an ihr. Schnelle Anpassung an veränderte Situationen zum Beispiel im Notfall, Gelerntes anwenden, ausreichende Kenntnisse über Krankheitsbilder, Diagnostiken und Medikamente sind Voraussetzungen. Man wird auch physisch gefordert, schließlich muss man in relativ kurzer Zeit viele Patienten versorgen. Die Pflege immobiler Patienten fordert oftmals Kraft und Ausdauer." Die Schichten sind unterschiedlich lang, wobei die Nachtschicht zehn Stunden Arbeitszeit verlangt, die Tagschichten nur acht, die Übergaben und Pausen mitgerechnet. "Dieser Beruf fordert nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Es ist nicht immer leicht, den Patienten, der soeben eine schlimme Diagnose erhalten hat, zu unterstützen, sei es mit einem Gespräch oder Tatkraft. Auch die Begegnung mit dem Tod gehört zu diesem Beruf.

Schöne Momente gibt es zum Glück auch, wenn sich Patienten nach überstandener Erkrankung selbständig auf den Heimweg machen und sich bei uns gut aufgehoben gefühlt haben. Man lernt auch immer wieder etwas Neues, da die Medizin stets im Wandel ist. So bleibt es immer interessant. Es gibt auch viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden, wie zum Beispiel in der Anästhesie und Intensivmedizin, um nur eine zu nennen." Was wenige wissen, ist, dass das Universitätsklinikum das drittgrößte Klinikum Deutschlands ist und – nach eigenen Angaben – der größte Arbeitgeber in Südbaden. Es teilt sich in 110 verschiedene Stationen auf. "Auch die Teamarbeit ist in diesem Beruf sehr wichtig", erklärt sie weiter. "Die Zusammenarbeit macht Spaß und erleichtert die Arbeit ungemein, denn ohne Team geht nichts. Krankenpflege ist kein Einzelkämpferberuf."

Immer weniger junge Leute entschließen sich dafür, Krankenpfleger oder Krankenpflegerin zu werden. "Gründe dafür könnten sein: unattraktive Schichtdienste an Wochenenden und Feiertagen. Um auf die Bedürfnisse der Auszubildenden einzugehen, gibt es an der Uniklinik auch Praxisanleitertage, das heißt, dass Schüler und Mentoren, also die Praxisanleiter, für einen Tag freigestellt werden, um verschiedene Krankheitsbilder theoretisch durchzunehmen und anschließend das Gelernte praktisch anzuwenden. Auch nach der Beendigung der Ausbildung sollte noch ausreichend Einarbeitungszeit, am besten mehrere Monate, für Berufsanfänger zur Verfügung stehen."

Alles in allem ist die Arbeit der Krankenpflege ein sicherlich anstrengender Beruf, der einen sowohl psychisch als auch physisch fordert, jedoch auch in seiner persönlichen Entwicklung weiterbringt.

Ressort: Schülertexte

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