Eine Verbindung zum anderen Ende der Welt
In 150 Ländern der Welt ist am Freitag der Weltgebetstag der Frauen gefeiert worden. Auch in Ichenheim fand ein Gottesdienst statt, der auf die Lebensrealität der Frauen auf den Cook-Inseln aufmerksam machte.
Daniela Nußbaum-Jacob
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Aus dem kleinen Land auf der anderen Seite der Erde kamen die Liturgie, Lieder und Gebete für diesen besonderen Gottesdienst. Vieles davon war ein Vorbild an Weisheit, Kraft, und Mut und regte zum Nachdenken an. In dem Gottesdienst vermittelten die Frauen von den Cook-Inseln ein positives Lebensgefühl, das sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zog.
Die Freude an Gottes Schöpfung, aber auch deren Fragilität ist für die 15.000 Bewohnerinnen und Bewohner der Cook-Inseln sehr bedeutsam. "Wir leben wie im Paradies", sagen sie angesichts der Fülle an Obst und Pflanzen, die dort zu finden sind. Aber dieses Paradies ist in Gefahr, durch den Klimawandel mit Zyklonen und Überflutungen und durch möglicherweise geplanten Tiefseebergbau, dessen Schäden für das Ökosystem nicht absehbar sind.
An Beispielen von drei Lebensläufen wurden die Herausforderungen deutlich, mit denen junge und auch ältere Frauen in diesem Tropenparadies zu kämpfen haben: die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch der Kolonialzeit, als die Kinder vom indigenen Volk der Maori ihre Muttersprache in der Schule nicht sprechen durften. Auch wenn die Missionare früher die Kultur der einheimischen Maori unterdrückten, hat das Christentum auf den Inseln eine hohe Akzeptanz. Im Mittelpunkt des Weltgebetstags-Gottesdienstes stand der Psalm 139.
Auch der Gedanke, dass eine Frau schön ist, auch wenn sie dem gängigen Schönheitsideal – schlank und sportlich – nicht entspricht, spielte an diesem Abend eine wichtige Rolle. Maori-Worte wie die freundliche Begrüßung "Kia orana" durchzogen die Liturgie, die von einem ökumenischen Team aus Ichenheim und Dundenheim mit vielen Ideen umgesetzt wurde. So war der Boden des Altarraumes mit blauen Tüchern belegt, als Reminiszenz an das Meer um die Cook-Inseln, und in einem Korb lagen Früchte. In Gebeten, Lesungen und Liedern kam die Verbundenheit mit den Frauen aus dem Südpazifik zum Ausdruck. Die musikalische Umrahmung hatten routiniert Sigrid Seebacher mit Gitarre und Trommeln, Bärbel Saecker mit Flöte und Godehard Möller am Klavier übernommen.
Getreu dem Weltgebetstags-Motto "Informiert beten, betend Handeln" werden mit der Kollekte dieses Gottesdienstes 100 Partnerorganisationen in der Welt unterstützt, die Frauen und Kinder stärken. Dies soll dazu beitragen, dass Frauen in der Welt selbstbestimmt leben können.
Seit Jahren das Beisammensein im Anschluss an den Weltgebetstags-Gottesdienst dazu. Viele Frauen folgten der Einladung; sich im Gemeindesaal neben der Kirche mit Tee, alkoholfreiem Früchtecocktails und Kuchen zu stärken und sich auszutauschen.