Ein Skelett erzählt
Gruselig, aber sehr interessant: Die Ausstellung "Knochenarbeit" im Basler Museum.
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Seine Knochen erzählen es. Die haben Archäologen in Basel gefunden, auf einem Gräberfeld. Knochen sind wie ein Gedächtnis, sie speichern in ihrer Form und ihrem Gewebe viele Informationen über das Leben eines Menschen. Hat er viel Fleisch gegessen? Wie groß war er? Welche Krankheiten hat er gehabt? War er Links- oder Rechtshänder? Das alles und noch viel mehr können Wissenschaftler aus Knochen lesen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Skelett mehrere tausend Jahre alt ist oder der Mensch erst vor einigen Wochen gestorben ist. Vielleicht wurde er ja sogar ermordet?
Im Naturhistorischen Museum Basel erklärt die Sonderausstellung "Knochenarbeit", wie Wissenschaftler die Spuren in Knochen lesen. Gezeigt werden echte Knochen, es ist also ein bisschen gruselig. Ob das Skelett männlich oder weiblich ist, erkennt man zum Beispiel am Becken. Das ist bei Frauen weiter, damit das Kind bei der Geburt durch den Geburtskanal passt. Außerdem wirkt der Schädel einer Frau zierlicher als der eines Mannes, der männliche Schädel hat dicke Wülste über den Augen. Sind einzelne Wirbel an der Wirbelsäule stark abgenutzt, deutet das auf Rückenschmerzen hin. Haben die Zähne viel Karies oder fehlen sogar welche? Derjenige hatte wahrscheinlich üblen Mundgeruch. An der Abnutzung der Knochen erkennt man, ob jemand nur im Büro gearbeitet hat oder Tänzer war. Und ob jemand die linke oder rechte Hand häufiger benutzt hat. Sägt man die Knochen auf, stecken im Inneren auch Hinweise auf Krankheiten. Mit chemischen Untersuchungen können Forscher unter anderem herausfinden, wie alt die Knochen sind und ob der Mensch, zu dem sie mal gehörten, Vegetarier war.
Woher aber wissen wir, dass der Mann mit der Schwertverletzung überlebt hat? Der Knochen kann sich selber heilen. Nach einem Bruch oder einer Verletzung bildet sich neues Gewebe. Genau das sieht man an seinem Schädel: Am Rand der Wunde hat sich neuer, hellerer Knochen gebildet.
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