Die Sache mit dem Licht

Klebt noch etwas Zahnpasta im Gesicht? Sind die Haare gut gekämmt? Passt das Shirt zur grünen Hose? Bis zu 20 Mal am Tag werfen wir einen Blick in den Spiegel. Warum kann man sich darin eigentlich sehen?.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Ein Blick in den Spiegel zeigt uns, wi... Aluminium, sorgt für das Spiegelbild.  | Foto: Lucky Dragon (stock.adobe.com)
Ein Blick in den Spiegel zeigt uns, wie wir aussehen. Eine Metallschicht hinter dem Glas, zum Beispiel aus Silber oder Aluminium, sorgt für das Spiegelbild. Foto: Lucky Dragon (stock.adobe.com)
Wann ein Mensch zum ersten Mal sein Spiegelbild gesehen hat, werden wir wohl nie wissen. Was wir wissen: Es war nicht in einem Spiegel. Stattdessen haben Steinzeitmenschen sich vermutlich auf ruhigen Wasseroberflächen angeschaut. Und wer weiß, vielleicht hatten die Menschen früher eine Schale mit Wasser, die sie als Spiegel benutzt haben?

Als später Metalle entdeckt worden sind, fanden die Menschen schnell heraus, dass man sich in ihnen spiegeln kann, wenn man die Oberfläche richtig glatt poliert. So gab es im alten Ägypten viele Spiegel aus Bronze oder Kupfer. Auch das Gestein Obsidian kann spiegelglatt poliert werden.

Die allermeisten Spiegel, die wir heute in Flur, Bad und Schlafzimmer hängen haben, sind aber aus Glas. Äh, Moment. Glas? Da kann man doch durchgucken. Genau. Um dieses ganze Spiegel-Glas-Ding zu verstehen, machen wir mal kurz einen Ausflug zum Licht. Wenn Licht auf einen Gegenstand trifft, können drei Dinge passieren: Es geht einfach hindurch, wie bei Glas zum Beispiel. Sieht man prima bei Fenstern. Ist der Gegenstand schwarz, zum Beispiel ein T-Shirt, schluckt er das Licht einfach. Da geht nix hindurch. Alle anderen Farben werfen das Licht zurück, man sagt, es wird reflektiert. Wie viel und wie gut Licht reflektiert wird, hängt nicht nur davon ab, welche Farbe der Gegenstand hat, sondern auch, wie glatt er ist. Zur Erinnerung: Sehr glatt poliertes Metall wirft das Licht so perfekt zurück, dass man sich selbst darin sehen kann. Allerdings ist es sehr viel Arbeit, Metall so glatt hinzukriegen. Mit Glas ist es viel einfacher, es wird gegossen und hat eine glatte Oberfläche.

Für einen Spiegel kombinieren wir also am besten Glas mit Metall. Auf eine Glasscheibe wird hinten eine hauchdünne Metallschicht aufgebracht, meist Silber oder Aluminium. Fertig ist der Spiegel. Das Licht geht durch das glatte Glas hindurch und trifft auf die Metallschicht, die es zurückwirft. Also noch einmal durchs Glas, und dann kommt es bei unserem Auge an. Wir sehen ein Spiegelbild von uns selbst.

Wenn man die Oberfläche des Spiegels verändert, ihn ein bisschen biegt und runder macht, wird das Licht nicht mehr genau so zurückgeworfen, wie es aufgetroffen ist. Wir sehen unser Spiegelbild dann verzogen. So einen Spiegel will natürlich niemand zu Hause haben. Aber auf dem Jahrmarkt kann das richtig lustig sein – man sieht sich dann in einer sehr dicken, sehr dünnen oder einfach völlig verzerrten Version.
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel