Bußgeldbilanz
Die neuen Blitzer am Lahrer Autobahnzubringer sind im Dauereinsatz
Die beiden Blitzer am Lahrer Autobahnzubringer messen erst seit Mitte Oktober die Geschwindigkeit. Bis Jahresende haben sie aber schon mehr als 2000 Fälle erfasst. Die meisten Einnahmen erzielt die Stadt aber mit einer mobilen Anlage.
Di, 21. Jan 2025, 17:05 Uhr
Lahr
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
29 Unfälle in drei Jahren waren zu viel. Weil am Autobahnzubringer immer wieder das Rotlicht der Ampel missachtet wird, hat die Stadt Lahr dort zwei Blitzer installiert. Erst seit Mitte Oktober 2024 überwachen sie die Geschwindigkeit. Bis Jahresende haben sie schon 2174-mal ausgelöst. Damit führen sie die Liste der fest installierten Blitzer in Lahr an – wohlgemerkt aufs ganze Jahr betrachtet. Dies unterstreiche die Annahme, dass es am Zubringer großen Bedarf für Kontrollen gibt, heißt es aus dem Rathaus. Die zweitmeisten Verstöße hat die Anlage am Kippenheimer Ortseingang erfasst. Im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft gehen die Einnahmen nach Lahr.
Bei den stationären Blitzern setzte sich der Trend der Vorjahre fort. Es waren weniger Verstöße zu verzeichnen – insgesamt etwa 10.000. "Die Verkehrserziehung wirkt", formuliert die Verwaltung. Mobil wurde an 87 Tagen gemessen. Schwerpunkte waren neben Schulen und Kitas auch Standorte, die von den Ortsteilen vorgeschlagen wurden. Hierbei wurden 3100 Fälle erfasst.
1800 Verfahren hat die Polizei eingeleitet (Einnahmen 157.000 Euro)
20.600 Verfahren gab es wegen zu hoher Geschwindigkeit (826.000 Euro)
13.500 Verfahren betrafen den ruhenden Verkehr (383.000 Euro)
500 sonstige Ordnungswidrigkeiten wurden beanstandet (54.000 Euro)
36.400 Fälle waren es insgesamt (Einnahmen 1,42 Millionen Euro)
Autobahnzubringer: 2174 Fälle
Kippenheim: 1900 Fälle
Burgheim: 1800 Fälle
Urteilsplatz: 1750 Fälle
Kuhbach: 1150 Fälle
Reichenbach: 900 Fälle
Geroldsecker Vorstadt: 29 Fälle
In der Schwarzwaldstraße steht ebenfalls ein Blitzer. Dort hat die Stadt im Vorjahr aber nicht überwacht.
Bereits seit dreieinhalb Jahren setzt die Stadt Lahr einen auffälligen mobilen Blitz-Anhänger ein. Nach ein paar Tagen wechselt er jeweils den Standort. Er war laut Stadtverwaltung im vergangenen Jahr an etwa 50 Standorten aufgestellt. Etwa 7500 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten wurden eingeleitet. Das ist keine große Veränderung im Vergleich zum Vorjahr (8000 Verstöße).
Die Stadt berichtet in ihrer Pressemeldung vom Dienstag auch über die heftigsten Verstöße im Vorjahr: Außerorts im 70er-Bereich war jemand mit 143 Stundenkilometern unterwegs. Innerorts wurde ein Autofahrer mit 86 Stundenkilometern im 30er-Bereich gemessen.
13.500 Verstöße im ruhenden Verkehr – diesen Begriff nutzt das Ordnungsamt – sind im vergangenen Jahr geahndet worden. Das sind deutlich weniger als 2024, damals waren es noch 17.000. "Der Rückgang der Zahlen steht vermutlich im Zusammenhang mit der abschreckenden Wirkung der – inzwischen in der Höhe deutlich spürbaren – Verwarnungsgelder für Parkverstöße", heißt es aus dem Ordnungsamt. Hintergrund: Seit 2021 werden solche Verstöße bundesweit mit merklich höheren Bußgeldern geahndet – teilweise wird das Doppelte fällig.
Wie viele Verstöße es tatsächlich gab, ist eine andere Frage. "Bei den Zahlen handelt es sich nur um die tatsächlich eingeleiteten Fälle und nicht um die erfassten Verstöße", heißt es zur Erklärung. Zur großen Zahl der Verstöße, die nicht in die Statistik einfließen, gehören demnach etwa Geschwindigkeitsverstöße von Rettungsfahrzeugen und der Polizei. Dann ist da noch eine Lahrer Besonderheit: In der Altstadt am Urteilsplatz, wo Schrittgeschwindigkeit gilt, stehen gleich zwei Blitzer. Und diese erfassen auch immer wieder Fahrradfahrer. Weil diese in den meisten Fällen aber nicht identifiziert werden können, wird das zu schnelle Fahren auch nicht geahndet.
2024 hat die Bußgeldbehörde mehr als 130 Fahrverbote angeordnet – unter anderem aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlicht-, Alkohol-, Betäubungsmittel- oder Unfallverstößen.
In den 1800 Fällen, in denen die Polizei ein Verfahren eingeleitet hat, sind 900 Unfälle enthalten. Hinzu kommen unter anderem Gurtverstöße, Handyverstöße, Ruhestörungen, Betäubungsmittel- und Alkoholfahrten.
Insgesamt 36.400 Verstöße im Verkehrsbereich hat die Lahrer Stadtverwaltung im vergangenen Jahr erfasst. Das klingt zunächst einmal nach einer sehr hohen Zahl. Im Vorjahresvergleich ergibt sich aber ein anderes Bild. Damals waren es 6000 Verstöße mehr. Weniger Parkverstöße und weniger Fälle bei den Blitzern bedeuten unterm Strich aber nicht weniger Geld in der Stadtkasse. Die Einnahmen durch Bußgelder sind im Vergleich zum Vorjahr sogar etwas höher: Mit 1,4 Millionen Euro sind es rund 100.000 Euro mehr als 2023.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.
Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr