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Gebührenerhöhung

Die Kinderbetreuung in Ringsheim wird teurer

  • Do, 27. Juni 2024, 07:00 Uhr
    Ringsheim

     

Für die Kinderbetreuung in Ringsheim müssen Eltern künftig mehr bezahlen. Der Gemeinderat folgt dabei der landesweiten Empfehlung von Städte- und Gemeindetag sowie der Kirchen.

Der Gemeinderat Ringsheim hat die Elte...äge für die Kinderbetreuung angehoben.  | Foto: Uwe Anspach (dpa)
Der Gemeinderat Ringsheim hat die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung angehoben. Foto: Uwe Anspach (dpa)
An diesem Baden-Württemberg-Modell will die Gemeinde Ringsheim festhalten, machte Bürgermeister Pascal Weber im Gemeinderat deutlich. In der Empfehlung ist eine Erhöhung der Gebühren um 7,5 Prozent für das Kindergartenjahr 2024/25 und eine Erhöhung um 7,3 Prozent für das Kindergartenjahr 2025/26 vorgesehen. Notwendig ist diese aufgrund einer besseren Bezahlung der Beschäftigten und der allgemeinen Teuerung besonders im Bereich der Energie.

Neben der empfohlenen Erhöhung entschied der Ringsheimer Gemeinderat, den Aufschlag für Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) von bisher 25 Prozent auf 20 Prozent abzusenken, um die Familien zu entlasten. "Wir kommen an die Grenze dessen, was für Familien tragbar ist", so Weber. Diese Entscheidung wirkt sich auch auf die Kosten für die Ganztagsbetreuung aus, die in Ringsheim mit dem doppelten Betrag der VÖ-Gruppen veranschlagt ist. Weber übte im Gemeinderat auch Kritik an Bund und Land: Die Standards und die Regeln für die Betreuung würden in Stuttgart gemacht, während bei den Kommunen die Kosten explodierten.
Die neuen Gebühren
  • Krippe (22,5 Stunden): 359 Euro (bislang 334 Euro)
  • Krippe (30 Stunden): 479 Euro (bislang 445 Euro)
  • Regelbetreuung Ü3 (vor- und nachmittags, 31,5 Stunden): 170 Euro (bislang 149 Euro)
  • Verlängerte Öffnungszeiten (durchgehend, 30 Stunden): 194 Euro (bislang 189 Euro)
  • Ganztags (43,5 Stunden): 389 Euro (bislang 365 Euro)

Er wünsche sich mehr finanzielle Kompensation und Flexibilität bei den aktuell hohen Standards. "Es ist teuer, aber wenn die sozialen Berufe entsprechend bezahlt werden sollen, müssen wir es über die Gebühren der Eltern zurückholen", erklärte auch Thomas Maurer. Gemäß Vereinbarung trägt die Gemeinde Ringsheim derzeit 89 Prozent des Defizits in der katholischen Kindertageseinrichtung. Trotz der entschiedenen Gebührenerhöhung seien auch künftiger weniger als die empfohlenen 20 Prozent der Gesamtkosten durch Elternbeiträge gedeckt.

Auch im Bereich der Schulkindbetreuung, die seit dem Schuljahr 2019/2020 an der Ringsheimer Grundschule besteht, erfolgte eine Erhöhung. Die Betreuung findet in verschiedenen Modulen statt, die die Eltern je nach Bedarf auswählen können. Dabei werden die Module für das ganze Jahr gebucht. Das soll in der aktuellen Form beibehalten werden. Die Gebühren wurden analog zu den Empfehlungen für das Jahr 2024/2025 um 7,5 Prozent und für das Jahr 2025/2026 um weitere 7,3 Prozent erhöht.

Ringsheim soll eine Halbtagesschule bleiben

Wolfgang Weber fragte in diesem Zug nach, wie es mit der Ganztagesbetreuung in der Grundschule in Ringsheim aussehe. Bürgermeister Pascal Weber erklärte, dass Schulträger, Schulkonferenz und Eltern in Abstimmung festlegten, ob aus einer Grundschule eine Ganztagsschule werden sollte. In so einem Fall wäre die Betreuung der Schulkinder ab 2026 kostenlos – zumindest zunächst bei den Erstklässlern. Bislang habe man sich jedoch darauf geeinigt, dass Ringsheim eine Halbtagsschule bleiben sollte. Doch auch dann hätten die Eltern ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

"Wir werden uns enorm strecken müssen, um diesen zu erreichen", erklärte Weber mit Blick auf den Fachkräftemangel im Betreuungsbereich. Aktuell könne man in Ringsheim zwar jedem Kind einen Platz anbieten, "aber wir sind voll – sowohl in Hinsicht des Platzes als auch in Hinsicht auf das Personal", erklärte Weber. Wenngleich man das Glück habe, künftig den Narrenkeller noch mitnutzen zu können.

Auch das Mittagessen wird teurer

Neben den Betreuungsgebühren wurden auch die Preise für das Mittagessen angepasst: Die Zwergenküche aus Endingen beliefert die Kinder in der Schulbetreuung mit Mittagessen. Ab 1. September wird der Preis pro Mittagessen mit Nachspeise fünf Euro betragen statt bislang 4,80 Euro. Die Gemeinde gibt die Gebühren des Caterers eins zu eins an die Eltern weiter, stellt jedoch kostenlos die Infrastruktur rund um das Mittagessen wie etwa Teller und Besteck oder das Personal, das das Essen austeilt.

Ressort: Ringsheim

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