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Kantonale Abstimmung

Bürger in Basel sagen "Ja" zu Millionen für den ESC

Eine christlich-konservative Splitterpartei wollte ein Zeichen gegen den Eurovision Song Contest (ESC) setzen. Das ist misslungen. Basel kann viele Millionen für ein großes Fest ausgeben.  

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Die Basler Stimmbevölkerung wurde zur ...und Bundesbeschlüsse standen zur Wahl.  | Foto: Savanna Cosma
Die Basler Stimmbevölkerung wurde zur Urne gebeten: Kantonale Vorlagen und Bundesbeschlüsse standen zur Wahl. Foto: Savanna Cosma
Der Eurovision Song Contest (ESC) kann in vollem Umfang in Basel stattfinden. Bei einer Volksabstimmung haben 66,6 Prozent der Basler Bürger grünes Licht für einen 40-Millionen-Euro-Kredit des Kantons gegeben, wie die Staatskanzlei mitteilte. Damit sollen Ausgaben unter anderem für das Begleitprogramm, aber auch für Unterkünfte, Willkommensaktionen und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs finanziert werden.

"Dass zwei Drittel der Baslerinnen und Basler hinter dem ESC stehen, ist eine Genugtuung. Und es ist ein Ansporn für all die Leute, die intensiv daran arbeiten, dass wir im Mai einen sicheren, tollen Anlass für die ganze Bevölkerung durchführen können", sagte der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer.

ESC als "Propagandaplattform" kritisiert

Die christlich-konservative Kleinpartei Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hatte die Abstimmung durch die Sammlung von rund 4.000 Unterschriften initiiert. Sie kritisiert den ESC als "Propagandaplattform" für homosexuelle und non-binäre Menschen, der Satanismus und Okkultismus Vorschub leiste. Außerdem sei die aufgeladene politische Stimmung ein Sicherheitsrisiko, argumentierte die EDU.

Im Vorfeld große ZustimmungPolitik und Wirtschaft hatten sich im Vorfeld deutlich hinter das Event gestellt. Im September hatte das Kantonsparlament fast einstimmig für den Kredit gestimmt. Das große Fest rücke Basel international ins Rampenlicht. Auch die Unternehmen hoffen auf einen positiven Effekt durch die vielen ESC-Fans und den Image-Gewinn. "Verschiedene Branchen profitieren während des Events, aber auch langfristig werden zusätzlich Gäste nach Basel kommen", warb Regierungspräsident Cramer um "Ja"-Stimmen.

Rund 180 Millionen Zuschauer sehen EventDer ESC gilt als größter Musikwettbewerb der Welt. Nach dem Sieg von Nemo mit dem Titel "The Code" beim ESC 2024 in Malmö ist nun die Schweiz das Gastgeberland. Neben Bern/Biel, Zürich und Genf hatte sich auch Basel mit dem Motto "Crossing Borders" ("Grenzen überwinden") als Austragungsort beworben. Ende August hatte die 170.000-Einwohner-Stadt nahe der deutschen Grenze von der Schweizerischen Rundfunk Gesellschaft (SRG) den Zuschlag erhalten.

Der ESC dauert rund eine Woche. Höhepunkt sind die drei Live-Shows zum Halbfinale und dem Finale am 13., 15. und 17. Mai 2025. Sie erreichen erfahrungsgemäß weltweit zwischen 150 und 180 Millionen TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer. Hauptveranstaltungsort für die Shows mit Publikum ist die Basler St. Jakobshalle.

Es ist das dritte Mal, dass ein ESC in der Schweiz stattfindet. 1956 wurde er unter dem Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson in Lugano ausgetragen. 1989 folgte Lausanne.

Ressort: Basel

Dossier: ESC Basel

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 25. November 2024: PDF-Version herunterladen

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Kommentare

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Dieter Maier

1450 seit 8. Jun 2011

Herr Muliar fabuliert wieder über Schweizer Initiativen und Referenden und hetzt wieder gegen die Grünen. Im von ihm zitierten Referendum wurde ein vom Bundesrat beschlossenes Gesetz von 50,3 % der Wähler abgelehnt, 49,7 % befürworteten das Gesetz, auch die Grünen. Die Entscheidung wird respektiert. Das bedeutet aber nicht, dass 49,7 % der Wähler ihre Meinung ändern müssen. Viele werden sich weiterhin für erleichterte Migration einsetzten. Mehrheiten können sich ändern.

Norbert Riegler

9165 seit 17. Apr 2018

Na ja, an diesem Wochenende haben die Schweizer Stimmbürger auch mit einer Mehrheit von 52,7% ein Gesetz zum Autobahnausbau (das auch den Bau eines Autobahntunnels unter dem Rhein in Basel vorsah) abgelehnt. Das sieht doch schon ziemlich nach „grüner“ Politik aus …
http://www.bazonline.ch/abstimmungen-november-2024-nein-trend-zum-autobahnausbau-238640188364

Diese Information fehlt im BZ-Artikel, doch es war halt keine kantonale, sondern eine landesweite Abstimmung. Aber Herr Riedle hat es schon erwähnt, der Herr Muliar jedoch anscheinend nicht mitbekommen.


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