Kunstmuseum Basel erhält Nachtragskredit
Mit 2,55 Millionen Franken unterstützt der Kanton Basel-Stadt das in finanzielle Schieflage geratene Kunstmuseum. Der Beschluss erfolgte mit großer Mehrheit. Dennoch gab es kritische Stimmen.
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Steigende Kosten im internationalen Leihverkehr und bei den Versicherungen, stark sinkende Drittmittel sowie weniger Einnahmen aus dem Ticketverkauf hätten zur Folge gehabt, dass das staatliche Museum gemäß Prognose sein Globalbudget von derzeit 20,73 Millionen Franken überschreiten werde, hieß es im Antrag der Regierung. Das Präsidialdepartement habe deshalb Maßnahmen ergriffen, um die finanzielle Situation des Hauses zu stabilisieren.
Lange Zeit rechnete das Museum mit einem ausgeglichenen Budget. Das sei noch bis April 2024 der Fall gewesen, heißt es. Im August sah sich die erst im April angetretene neue Direktorin Elena Filipovic gezwungen, dem Präsidialdepartement eine voraussichtliche Überschreitung der Kosten um 2,55 Millionen Franken zu melden. Im Gegensatz zu 2023, als ein Defizit durch Rücklagen habe aufgefangen werden können, sei dies nun nicht mehr möglich.
Regierungspräsident Conradin Cramer (LDP) wies auf den Zielkonflikt hin zwischen der durch das Museumsgesetz gewährten Autonomie und einer angebrachten Kontrolle durch den Geldgeber Staat. Er zeigte sich aber optimistisch, dass sich das Museum unter der neuen Leitung finanziell wieder auffangen könne.
Im Rat wurde der Nachtragskredit mit lediglich einer Gegenstimme gewährt, stieß aber trotzdem auf kritische Stimmen. SVP-Präsident Pascal Messerli sprach etwa von einem wiederholten finanziellen Debakel bei den staatlichen Museen. Die Verantwortlichen in den Museen und im Präsidialdepartement könnten nicht rechnen, sagte er. Ähnlich, wenn auch weniger pointiert, gaben auch weitere Sprecher der bürgerlichen Fraktionen ihrem Unmut kund. GAB-Sprecherin Patrizia Bernasconi mahnte, dass man das Kunstmuseum mittel- und längerfristig nicht einer finanziellen Abwärtsspirale überlassen sollte. Und SP-Sprecherin Jessica Brandenburger warf ein, dass die Akquisition von Drittmitteln stets mit großen Unsicherheiten verbunden sei. Es sei deshalb nicht angebracht, die Verantwortlichen an den Pranger zu stellen.
Das Kunstmuseum Basel bedankte sich in einem Medienkommuniqué für die Gewährung des Nachtragskredits und die damit verbundene Wertschätzung. Das oberste Ziel der Museumsleitung sei es, im kommenden Jahr mit höchster Kostensensibilität und mit zusätzlichen Maßnahmen zur Steigerung der Einnahmen das Budget einzuhalten. Die Preispolitik des Museums werde trotz einer Erhöhung der Ticketpreise auch in Zukunft so gestaltet sein, dass Menschen mit geringem Einkommen in den Genuss des Programms kommen, heißt es weiter. Es werde weiterhin Gratis-Tage geben, und ebenso bleibe das Angebot für Schulklassen, Kinder und Jugendliche bestehen.
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