Ausstellung

Das Museum der Kulturen Basel beschäftigt sich mit den Menschen hinter den Exponaten

In der Ausstellung "Schöpfer*innen" im Museum der Kulturen Basel liegt der Fokus auf den Menschen, die die Dinge in den Sammlungen geschaffen haben. Manchmal sind sie bekannt, oft nicht – und auch das ist spannend.  

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Dora Kuiru war mit ihrer Familie 2024 ... studiert und selbst gleich angewandt.  | Foto: Omar Lemke
Dora Kuiru war mit ihrer Familie 2024 im Museum und hat das Handwerk ihrer Vorfahren studiert und selbst gleich angewandt. Foto: Omar Lemke

Dora Kuiru hat im November Federschmuck hergestellt, der für ihre Familie charakteristisch ist. Dies tat sie anhand von Vorbildern im Depot des Museums der Kulturen Basel (MKB). Fotograf Omar Lemke durfte dies festhalten. Seine Bilder sind im ersten Raum der Ausstellung "Schöpfer*innen – Menschen und ihre Werke" zu sehen.

Die kolumbianische Kunsthandwerkerin kam zusammen mit fünf Familienmitgliedern nach Basel. Sie erforschten Dinge, die ihre Familie zwischen 1969 und 1974 für den Ethnologen Jürg Gasché und das MKB hergestellt hatte. Für sie sei spannend gewesen zu sehen, wie sich das Handwerk und die Dinge seither verändert und entwickelt haben, schreibt das Museum in einer Mitteilung. Besonders interessiert seien sie an Herstellungstechniken, Materialien und Motiven gewesen, die heute nicht mehr verwendet würden.

Zwölf Meter langer Tanzbalken

Im größten Raum der Ausstellung sind weitere Dinge der Familie Kuiru zu sehen, die von Vätern und Onkeln gemacht worden waren. Darunter ein zwölf Meter langer Tanzbalken. Es sei aber eher eine Seltenheit, dass die Schöpferinnen und Schöpfer der Dinge in ethnologischen Sammlungen den Museumsmitarbeitenden bekannt sind, heißt es. Die Ausstellung geht dieser Thematik nach und zeigt auf, wie heute Angaben zu den Menschen hinter den Dingen herausgefunden werden.

Im hintersten Raum etwa werden indigene Konzepte von Autorenschaft anhand von Exponaten vorgestellt. Das Kollektiv ist ein weltweit verbreitetes Beispiel, ob in Indien, im Iran, in den USA oder in Tansania. Manchmal können Forschende Dinge zuordnen, weil bekannt ist, wer zum Beispiel in der Gemeinschaft welches Motiv verwenden darf oder für seine oder ihre Kreativität bekannt ist – etwa bei Teppichen aus Mexiko. Bei Decken der Diné (USA) allerdings sind die Schöpferinnen unbekannt. Für die Diné steckt in jedem Textil eine Botschaft: Spider Woman, das heiligste Wesen, lehrte die Gemeinschaft das Weben.

Die Ausstellung geht noch bis zum 25. Januar 2026.

Schlagworte: Jürg Gasché, Omar Lemke, Dora Kuiru
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