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Absage

Merdingens Bürgermeister sagt Fastnachtsumzug offiziell ab

Zuerst hat der Bürgermeister auf die Terminkollision hingewiesen, jetzt ist es offiziell: Der geplante Merdinger Fasnetumzug am 23. Februar wird nicht stattfinden. Das teilen die Gemeinde und die Zwulcher Narrenzunft mit.  

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An Fastnacht darf es in Merdingen wied...ngen  und Narrenzunft bekanntgegeben.   | Foto: Mario Schöneberg
An Fastnacht darf es in Merdingen wieder hoch hergehen – aber einen Umzug wird es im Februar nicht geben, auch nicht an einem Ersatztermin. Das haben Gemeinde Merdingen und Narrenzunft bekanntgegeben. Foto: Mario Schöneberg
Die Zwulcher Narrenzunft und die Gemeinde Merdingen haben am Samstag bekanntgegeben, dass der Zwulcher Fasnetumzug 2025, der eigentlich am 23. Februar stattfinden sollte, wegen der zeitgleich stattfindenden Bundestagswahl abgesagt wird. "Diese Entscheidung hat man sich nach intensiver Prüfung der rechtlichen, organisatorischen und sicherheitsrelevanten Rahmenbedingungen nicht leicht gemacht", schreibt Bürgermeister Martin Rupp in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Gemeinde Merdingen und Narrenzunft. Dass es schwierig werden würde mit dem Umzug, hatte sich schon in der jüngsten Gemeinderatssitzung angedeutet.

Die Bundestagswahl und der Zwulcher Fasnetumzug, zwei für die Gemeinde bedeutende Ereignisse, erforderten jeweils umfangreiche organisatorische und personelle Ressourcen, schreibt Bürgermeister Rupp. "Eine gleichzeitige Durchführung hätte jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht, die besonders die rechtssichere Durchführung der Wahl als auch die Sicherheit und Ordnung beim Fasnetumzug beeinträchtigen könnten." Nach dem Bundeswahlgesetz und der Bundeswahlordnung sei die Gemeinde verpflichtet, die reibungslose und ungehinderte Durchführung der Wahl sicherzustellen. Dabei ergeben sich mehrere Konflikte mit den Anforderungen des Fasnetumzugs, führt Rupp aus.

Dazu zähle der ungehinderte Zugang zu Wahllokalen. Der Zwulcher Fasnetumzug verläuft in einem Rundkurs im Ortskern – doch dort befinden sich auch die wichtigsten öffentlichen Gebäude, die am Wahlsonntag durch den Umzug blockiert wären. "Selbst bei einer Verlegung des Wahllokals außerhalb dieses geschlossenen Veranstaltungsbereichs hätten rund 500 Wahlberechtigte keinen ungehinderten Zugang zu einem Wahllokal gehabt, da die Straßen durch Zuschauer und Teilnehmer blockiert wären", hat man im Rathaus ausgerechnet.

Auch die gefahrlose Überquerung der Umzugsstrecke könne nicht garantiert werden. Diese Ausgangslage widerspreche den gesetzlichen Anforderungen an die ungehinderte Zugänglichkeit der Wahllokale. Zweites Problem in den Augen von Gemeinde und Narrenzunft: Die Durchführung des Umzugs erfordert den Einsatz von Polizei, Feuerwehr, dem Roten Kreuz und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung. "Die gleichzeitige Beanspruchung dieser Kräfte hätte dazu geführt, dass weder die Sicherheit der Wahl noch die des Umzugs in vollem Umfang gewährleistet werden könnten", schreibt Bürgermeister Rupp.

"Die gleichzeitige Durchführung beider Ereignisse würde zu einer unzumutbaren Überlastung führen und die Qualität und Sicherheit beider Veranstaltungen gefährden" Martin Rupp
Ein drittes Problem sieht man in den begrenzten Ressourcen der Gemeindeverwaltung: Die Mitarbeitenden spielten eine zentrale Rolle bei der Organisation der Wahl und bei der Koordination des Fasnetumzugs. Für Martin Rupp ist klar: "Die gleichzeitige Durchführung beider Ereignisse würde zu einer unzumutbaren Überlastung führen und die Qualität und Sicherheit beider Veranstaltungen gefährden." Der Zwulcher Fasnetumzug zieht jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher aus der Region an. Um die Sicherheit und Ordnung während des Umzugs zu gewährleisten, erlässt die Gemeinde Merdingen üblicherweise ein Verbot für mitgebrachte Glasflaschen und Alkohol.

Diese Maßnahme schaffe einen geschlossenen Veranstaltungsbereich, der überwacht und kontrolliert werden könne, der Zutritt in den Veranstaltungsbereich ist ab dem frühen Nachmittag bis zum Umzugsende ausschließlich über eingerichtete Einlasskontrollstellen möglich.

Eine Änderung dieses Konzepts sei aus Sicherheitsgründen für die Umzugsteilnehmer und die vielen Gäste nicht vertretbar. Denn Vandalismus, Verletzungen durch Glasscherben und übermäßigen Alkoholkonsum sollen in Merdingen vermieden werden. Dafür brauche es einen erheblichen Einsatz von Ordnungskräften und Unterstützung durch Polizei und DRK.

Nach Abwägung aller rechtlichen, organisatorischen und sicherheitsrelevanten Faktoren haben sich die Zwulcher Narrenzunft und die Gemeinde Merdingen laut Mitteilung entschieden, den Fasnetumzug 2025 abzusagen. "Die ordnungsgemäße Durchführung der Bundestagswahl hat für uns höchste Priorität. Gleichzeitig wäre es nicht möglich gewesen, die Sicherheit und Ordnung des Umzugs in gewohnter Qualität zu gewährleisten. Besonders bedauerlich ist die Absage für den Rekrutenjahrgang 05. Wir möchten diesen engagierten jungen Menschen die Unterstützung der Verwaltung bei alternativen Veranstaltungen zusichern", erklären Bürgermeister Martin Rupp und die Verantwortlichen der Narrenzunft.

Nun geht der Blick ins Jahr 2026. Dann soll die Fasnet noch großartiger gefeiert werden. "Unsere Merdinger Rekruten, alle Teilnehmer und Helfer sowie die Zuschauer können sich auf ein besonderes Ereignis freuen", wird der Vorstand der Narrenzunft zitiert.

Ressort: Merdingen

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