Absage
Merdingens Bürgermeister sagt Fastnachtsumzug offiziell ab
Zuerst hat der Bürgermeister auf die Terminkollision hingewiesen, jetzt ist es offiziell: Der geplante Merdinger Fasnetumzug am 23. Februar wird nicht stattfinden. Das teilen die Gemeinde und die Zwulcher Narrenzunft mit.
So, 24. Nov 2024, 11:51 Uhr
Merdingen
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Die Bundestagswahl und der Zwulcher Fasnetumzug, zwei für die Gemeinde bedeutende Ereignisse, erforderten jeweils umfangreiche organisatorische und personelle Ressourcen, schreibt Bürgermeister Rupp. "Eine gleichzeitige Durchführung hätte jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht, die besonders die rechtssichere Durchführung der Wahl als auch die Sicherheit und Ordnung beim Fasnetumzug beeinträchtigen könnten." Nach dem Bundeswahlgesetz und der Bundeswahlordnung sei die Gemeinde verpflichtet, die reibungslose und ungehinderte Durchführung der Wahl sicherzustellen. Dabei ergeben sich mehrere Konflikte mit den Anforderungen des Fasnetumzugs, führt Rupp aus.
Dazu zähle der ungehinderte Zugang zu Wahllokalen. Der Zwulcher Fasnetumzug verläuft in einem Rundkurs im Ortskern – doch dort befinden sich auch die wichtigsten öffentlichen Gebäude, die am Wahlsonntag durch den Umzug blockiert wären. "Selbst bei einer Verlegung des Wahllokals außerhalb dieses geschlossenen Veranstaltungsbereichs hätten rund 500 Wahlberechtigte keinen ungehinderten Zugang zu einem Wahllokal gehabt, da die Straßen durch Zuschauer und Teilnehmer blockiert wären", hat man im Rathaus ausgerechnet.
Auch die gefahrlose Überquerung der Umzugsstrecke könne nicht garantiert werden. Diese Ausgangslage widerspreche den gesetzlichen Anforderungen an die ungehinderte Zugänglichkeit der Wahllokale. Zweites Problem in den Augen von Gemeinde und Narrenzunft: Die Durchführung des Umzugs erfordert den Einsatz von Polizei, Feuerwehr, dem Roten Kreuz und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung. "Die gleichzeitige Beanspruchung dieser Kräfte hätte dazu geführt, dass weder die Sicherheit der Wahl noch die des Umzugs in vollem Umfang gewährleistet werden könnten", schreibt Bürgermeister Rupp.
Diese Maßnahme schaffe einen geschlossenen Veranstaltungsbereich, der überwacht und kontrolliert werden könne, der Zutritt in den Veranstaltungsbereich ist ab dem frühen Nachmittag bis zum Umzugsende ausschließlich über eingerichtete Einlasskontrollstellen möglich.
Eine Änderung dieses Konzepts sei aus Sicherheitsgründen für die Umzugsteilnehmer und die vielen Gäste nicht vertretbar. Denn Vandalismus, Verletzungen durch Glasscherben und übermäßigen Alkoholkonsum sollen in Merdingen vermieden werden. Dafür brauche es einen erheblichen Einsatz von Ordnungskräften und Unterstützung durch Polizei und DRK.
Nach Abwägung aller rechtlichen, organisatorischen und sicherheitsrelevanten Faktoren haben sich die Zwulcher Narrenzunft und die Gemeinde Merdingen laut Mitteilung entschieden, den Fasnetumzug 2025 abzusagen. "Die ordnungsgemäße Durchführung der Bundestagswahl hat für uns höchste Priorität. Gleichzeitig wäre es nicht möglich gewesen, die Sicherheit und Ordnung des Umzugs in gewohnter Qualität zu gewährleisten. Besonders bedauerlich ist die Absage für den Rekrutenjahrgang 05. Wir möchten diesen engagierten jungen Menschen die Unterstützung der Verwaltung bei alternativen Veranstaltungen zusichern", erklären Bürgermeister Martin Rupp und die Verantwortlichen der Narrenzunft.
Nun geht der Blick ins Jahr 2026. Dann soll die Fasnet noch großartiger gefeiert werden. "Unsere Merdinger Rekruten, alle Teilnehmer und Helfer sowie die Zuschauer können sich auf ein besonderes Ereignis freuen", wird der Vorstand der Narrenzunft zitiert.
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