Artenschwund aufhalten

Neues Konzept zum Waldnaturschutz im Land.  

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Sehr selten geworden im Wald: ein Auerhuhn   | Foto: dpa
Sehr selten geworden im Wald: ein Auerhuhn Foto: dpa
KARLSRUHE (dpa). Mit einem bundesweit einmaligen Projekt für Waldnaturschutz will das Land Baden-Württemberg seine Staatswälder zum ökologischen Vorbild machen. Das Konzept nimmt nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums vor allem gefährdete Arten in den Blick und will die Lebensräume dieser Pflanzen und Tiere individuell schützen und fördern. Gerade lichten Waldstrukturen gilt dabei ein besonderes Augenmerk, sagte Landesforstpräsident Max Reger am Montag in Karlsruhe.

"Wir wollen den Artenschwund stoppen", sagte Reger weiter. Rund 20 000 Tier- und Pflanzenarten lebten in den Wäldern, davon seien 30 bis 35 Prozent stark gefährdet. Neben der Landwirtschaft sei auch die Forstwirtschaft Verursacher des Artenrückganges, ergänzte Jürgen Marx von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). So sei beispielsweise der Schmetterling Eschen-Scheckenfalter, der lichte Wälder liebt, wohl nicht mehr zu retten.

Eines der zehn Einzelziele, die bis 2020 umgesetzt sein sollen, ist die Stilllegung von rund zehn Prozent der 320 000 Hektar großen Staatswaldfläche. Sie sollen aus der Holznutzung ganz herausgenommen werden. Schon jetzt würden mehr als 50 Prozent des Staatswaldes naturnah oder sehr naturnah bewirtschaftet – "das ist der bundesweit höchste Wert", sagte Reger.

Sinn des Projektes sei, bereits bestehende einzelne Maßnahmen zu bündeln, zu ergänzen und zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zu formen.

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