Vertrauen, wir wissen es alle, ist die Basis für eine gute Beziehung. Was aber, wenn das hinüber ist? "Es ist ein Unterschied, ob die Enttäuschung mit ausgesprochenen, offenen oder eher heimlichen, also unausgesprochenen Erwartungen zu tun hat", sagt Katja Heumann-Stegner, Psychologische Psychotherapeutin am Systemischen Institut des Universitätsklinikums Freiburg. Waren die Erwartungen klar, kann man als Paar auch offen darüber ins Gespräch kommen: Warum wurden Vereinbarungen nicht eingehalten, weshalb wäre das aber wichtig gewesen? "Das bedingt gegenseitiges Verstehen wollen, wieso es so gelaufen ist, wie es ist, und wie man damit in Zukunft gemeinsam umgehen will", sagt Heumann-Stegner. Gegebenenfalls könne es heilsam sein, wenn das Gegenüber glaubhaft versichert, dass es ihm/ihr leidtut. Je nach Größe des Vertrauensbruchs müsse man sich Zeit geben, wieder Vertrauen in die Beziehung zu gewinnen. Bei Enttäuschungen, die auf unausgesprochenen Erwartungen basieren, sollte der Enttäuschte für sich selbst erst einmal klar bekommen, was er sich vom anderen wünscht. "Das sollte man dann kommunizieren", sagt Heumann-Stegner, "aber ohne die Erwartung, dass der andere selbstverständlich unsere Wünsche und Erwartungen erfüllen muss."
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