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Wirteverband hofft auf Erleichterungen durch KI

  • Fr, 28. Juni 2024
    Basel

     

Wie können KI und Roboter in der Gastronomie gegen den Fachkräftemangel eingesetzt werden? Mit diesem Thema befasst sich eine Diskussion des Wirteverbands Basel-Stadt.

Im Café eines Supermarkts in Neustadt ...ler Wirteverband sieht darin Vorteile.  | Foto: Heidrun Simoneit
Im Café eines Supermarkts in Neustadt serviert bereits ein Roboter das Essen. Auch der Basler Wirteverband sieht darin Vorteile. Foto: Heidrun Simoneit
Vertreter und Freunde des Basler Gastgewerbes trafen sich am Mittwoch im "Rhypark", wo sich ein Podium der Frage widmete, wie die Automatisierung und Digitalisierung im Gastgewerbe den Arbeitskräftemangel lindern können.

Den Auftakt nutzte Maurus Ebneter, Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt, für einige politische Anmerkungen. Laut einer Mitteilung des Verbands zeigte er sich erfreut über die weitere Liberalisierung der Boulevardöffnungszeiten und den etwas höheren Staatsbeitrag für Basel Tourismus. Gleichzeitig kritisierte er, dass die Politik oft falsche Prioritäten setze, die in Richtung Bevormundung, Umverteilung, Überregulierung und Staatswachstum gehen.

Ebneter prangerte die "vielen falschen Anreize" an, zum Beispiel durch einen abgeschotteten Agrarmarkt, eine behindernde Verkehrsplanung, nicht zielgerichtete Subventionen oder durch "soziale Hängematten", heißt es in der Mitteilung. Zusätzlich bestrafe das Steuersystem die Erfolgreichen und Fleißigen, während es diejenigen belohne, die freiwillig weniger leisteten.

Das anschließende Gastro-Podium habe gezeigt, wie sich manche Betriebsabläufe im Gastgewerbe bereits geändert haben. Nun eröffneten KI-Tools die Möglichkeit, die Nachfrage besser vorauszusagen, Schichteinteilungen vorzunehmen, Mitarbeiter zu trainieren, Reservierungen zu bearbeiten, Waren zu beschaffen, Marketinginhalte zu erstellen oder die Online-Reputation zu überwachen.

Der Wirteverband stellt seinen Mitgliedern einen Leitfaden zur Verfügung, der in den drei Bereichen Lieferkette, Personalwesen und Marketing insgesamt 14 Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz aufzeigt. Entstanden sei der KI-Guide durch ein Brainstorming mit Tech-Experten, Gastronomen und dem breiten Publikum auf der Plattform baselcrowd.ch. Bestimmte Prozesse müssten automatisiert werden. Das könne Mitarbeiter entlasten, die Arbeit attraktiver machen, das Gästeerlebnis und die Produktivität verbessern. Allerdings ließen sich Arbeitskräfte nur beschränkt einsparen – der Menschlichkeit wegen, so Ebneter. Die Talkrunde, bestehend aus Gastronomen sowie Robotik- und KI-Experten, sei sich einig gewesen, dass jede Automatisierung auf Prozessen aufbauen müsse, die sich in der Praxis bereits bewährt hätten. Wenn die bestehenden Abläufe in einem Betrieb schlecht seien, werden sie durch die Digitalisierung nicht besser, so die Schlussfolgerung. Der Verlust an menschlichem Touch dürfe nicht größer sein als der Convenience-Gewinn für die Gäste und der Effizienzgewinn für die Betreiber, heißt es in der Mitteilung.

Ressort: Basel

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