"Wie ein Drogensüchtiger"
BZ-Interview mit dem Manager und Managerkritiker Utz Claassen über Schulden, ahnungslose Chefs und Lehren aus der Krise / Von Stefan Hupka
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ie schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche, sagt der Dichter Gernhardt. Utz Classen (46) war bis vor kurzem Konzernchef. Jetzt schreibt er über Konzernchefs und ihr Versagen in der Krise. Mit ihm sprach Stefan Hupka.
DBZ: Herr Claassen, nach der Bundestagswahl müsse schonungslos wirtschafts- und finanzpolitisch Bilanz gezogen werden, haben Sie gesagt. Die Wahl ist herum. Geschieht das denn nun?Claassen: Nein, wir haben die richtigen Schlüsse noch immer nicht gezogen. Noch immer fehlen die ordnungspolitischen Konzepte für Staatshilfen an Banken und Industrie. Noch immer hat niemand für den Bürger transparent definiert, was eigentlich "Systemrelevanz" ist – der Begriff, mit dem wir Hunderte Milliarden staatlicher Bürgschaften und Hilfen an die Finanzwirtschaft begründet haben. Und in den versprochenen Schuldenabbau starten wir mit der höchsten Neuverschuldung aller Zeiten. Das ist fast wie bei einem Drogensüchtigen, der gelobt, im Jahr 2020 clean zu sein, aber in seine Therapie 2010 erstmal mit einer Erhöhung der Dosis startet.
BZ: Welche Alternativen hat denn der Staat nach diesen ...