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A m Ende des ersten Jahrzehnts der Bundesrepublik fiel die Bilanz der SPD niederschmetternd aus - ob es nun um Marktwirtschaft, Westbindung, Wiederbewaffnung oder um die Deutschlandpolitik ging. Von Konrad Adenauer an den Rand gedrängt und als politisch unzuverlässig diffamiert, bei der Bundestagswahl von 1957, in der die Union die absolute Mehrheit erreichte, marginalisiert, bot sie ein fast bemitleidenswertes Bild: In außenpolitischer Isolierung und innenpolitisch bar jeder Machtperspektive. Hätte es nicht in einigen Bundesländern und Großstädten sozialdemokratische Bastionen gegeben - Georg August Zinn in Hessen, Hinrich Kopf in Niedersachsen, Wilhelm Kaisen in Bremen, Max Brauer in Hamburg, Ernst Reuter in Berlin - die Lage wäre zum Verzweifeln gewesen.
Die SPD hatte sich in der Deutschlandpolitik verrannt und jagte der Schimäre nach, die Wiedervereinigung durch eine schrittweise Verklammerung der beiden Teile Deutschlands herbeiführen zu können. ...
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