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Erklär’s mir

Warum gibt es ein Stück Afrika in Pfaffenweiler?

Armut, Kriege oder Hoffnung auf ein besseres Leben haben Menschen schon immer dazu gebracht, ihre Heimat zu verlassen.  

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Der „Untere Afrikaweg“ in ...ele starben schon auf dem Weg dorthin.  | Foto: franz hilger
Der „Untere Afrikaweg“ in Pfaffenweiler erinnert an ein trauriges Kapitel in der Geschichte des Ortes. 1853 schickte man 200 der ärmsten Menschen nach Nordafrika, damit man sich nicht um sie kümmern musste. Man versprach ihnen ein besseres Leben. Doch viele starben schon auf dem Weg dorthin. Foto: franz hilger
Ihr kennt sicher Mitschülerinnen und Mitschüler, die zum Beispiel aus Afrika zu uns geflohen sind. Was viele nicht wissen: Vor 150 Jahren waren auch bei uns manche Menschen so arm, dass sie kaum zu essen hatten und auswandern mussten. Damals war das Reisen gefährlich, und viele starben vor Schwäche oder wegen Krankheiten auf dem Weg. Sven Recker hat jetzt ein Buch über einen Mann aus Pfaffenweiler geschrieben, der als Kind mit seiner Mutter nach Nordafrika gehen muss. Er muss dort als Soldat kämpfen, kommt wieder zurück, aber niemand will ihn. Pfaffenweiler liegt bei Freiburg, und 1853 schickte die Stadt 200 ihrer ärmsten Leute weg, um sich nicht um sie kümmern zu müssen. Man versprach ihnen ein gutes Leben in Nordafrika. Viele starben aber schon auf dem Weg. Andere landeten am Rand der Wüste und merkten, dass man sie belogen hatte. Sie konnten sich oft kaum ernähren. Weil Pfaffenweiler damals dafür bezahlen musste, dass man die Armen fortbringt, hat die Gemeinde ein Stück Wald verkauft. Dort wächst nun Wein und der Hang heißt heute noch "Afrika". Es gibt dort auch ein trauriges Denkmal für diese Armen. Darauf steht: Ihre "Hoffnungen zerrannen in Tränen und Bitterkeit".

Ressort: Erklär's mir

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 05. September 2023: PDF-Version herunterladen

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