Papst Franziskus

Trauer um einen Brückenbauer

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Im Freiburger Münster ist ein Bild des verstorbenen Papstes aufgestellt.  | Foto: Philipp von Ditfurth (dpa)
Im Freiburger Münster ist ein Bild des verstorbenen Papstes aufgestellt. Foto: Philipp von Ditfurth (dpa)
So manche Südbadener wunderten sich beim Frühstück über das besonders lange Glockengeläut am Ostermontag: Die Nachricht vom Tod des Papstes erreichte die Gemeinden im Erzbistum Freiburg teils noch während der Messe, teils kurz danach. "An vielen Orten in der Erzdiözese Freiburg läuteten nach dem Eingang der Todesnachricht die Glocken", berichtet Bistumssprecher Marc Mudrak. Obwohl der Papst schon lange schwer krank war, reagierten viele bestürzt auf die Nachricht, schließlich hatte er noch tags zuvor den Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom den Segen "Urbi et Orbi" gespendet. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger würdigte Franziskus als "Wächter der universalen Menschenrechte, des Friedens und der menschlichen Freiheit". Dieser Papst habe "mit seinem hingebungsvollen Einsatz für die Würde aller Menschen und für den Frieden" bei vielen Menschen große Hoffnungen geweckt. Dies sei "ein Vermächtnis an uns alle", erklärte Burger. In ökumenischer Verbundenheit würdigte die evangelische Landesbischöfin in Baden, Heike Springhart, den Papst als "Brückenbauer, der auf die Menschen mit von Herzen kommender Freundlichkeit zuging, der um die Abgründe von Schuld wusste und aus der Kraft des Gebetes lebte". Martina
Kastner, Vorsitzendes des Diözesanrats als Laienvertretung in der Erzdiözese, hob Franziskus’ Engagement für die Bewahrung der Schöpfung sowie die angestoßenen Reformprozesse in der Kirche hervor. Mit der von ihm einberufenen Weltsynode samt Beteiligung der Laien habe der Papst "einen anderen Stil" eingebracht und "neue Zeichen gesetzt", so Kastner. Auch sein Einsatz gegen die Klimakrise und sein Mitgefühl mit den Menschen an den "Rändern der Gesellschaft" sei wegweisend. "Ich würde mir wünschen, dass wir auf diesem Kurs weitergehen", sagte Kastner. Der Freiburger Theologe Magnus Striet sieht die Kirche vor einer Richtungswahl. Wird der neue Papst Franziskus’ menschenfreundliche und weltoffene Linie fortsetzen oder kommt ein extrem Konservativer ans Ruder? Die größte Herausforderung werde sein, ob es dem neuen Papst gelingt, den Ortskirchen mehr Spielräume zu geben, damit sie sich eigenständig entwickeln können, meint Striet.
Schlagworte: Martina Kastner, Magnus Striet, Heike Springhart

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