Termine

Sommerferien weiter auseinander

Die Ministerpräsidenten wollen ein Zeitfenster von 90 Tagen / Baden-Württemberg bleibt auf jeden Fall beim späten Termin.  

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STUTTGART. Die Termine der Sommerferien in den 16 Bundesländern sollen weiter entzerrt werden. Das wollen die Ministerpräsidenten am Donnerstag in Berlin beschließen. Baden-Württemberg und Bayern tragen die Ausdehnung des bundesweiten Korridors für die Sommerferien auf 90 Tage zwar mit, ihren späten Ferienbeginn wollen sie aber nicht aufgeben.

Der Zeitrahmen für die Sommerferien in Deutschland soll bundesweit ausgedehnt werden. Das sieht eine Beschlussvorlage für die am heutigen Donnerstag stattfindende Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vor. Danach fordern die Regierungschefs die Kultusministerkonferenz (KMK) auf, für die Jahre 2018 bis 2024 "für die Sommerferien einen Zeitraum von 90 Tagen weitmöglichst auszuschöpfen". Baden-Württemberg befürworte das Anliegen, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet.

Die Folge wird sein, dass die Sommerferien in etlichen Bundesländern künftig schon Anfang bis Mitte Juni beginnen werden. In diesem Jahr startet Nordrhein-Westfalen am 7. Juli als erstes Bundesland. In Bayern und Baden-Württemberg enden die Ferien Mitte September. Der Ferienkorridor ist in diesem Sommer extrem schmal: Die Sommerferien aller Länder erstrecken sich auf einen Gesamtzeitraum von nur 71 Tagen – in anderen Jahren sind es bis zu 90 gewesen. Im Jahr 2012 und 2013 erstreckte sich der Ferienkorridor immerhin noch über jeweils 85 Tage.

Die Südländer sind traditionell Spätstarter. Sie verweigern sich dem sogenannten rollierenden System, wonach sich die (übrigen) Bundesländer beim Beginn der Sommerferien abwechseln. In dieser Frage sind Stuttgart und München auch jetzt nicht kompromissbereit. "Baden-Württemberg will weiter nicht am rollierenden System teilnehmen", kündigte eine Sprecherin von Kultusminister Andreas Stoch (SPD) an. Aus Bayern kommt die gleiche Botschaft: "Die bestehenden Regelungen haben sich für Bayern bewährt", so ein Sprecher von Kultuschef Ludwig Spaenle (CSU).

Viele Eltern, Lehrer und Schüler im Süden der Republik werden die Ansagen aus Stuttgart und München mit Freude hören. Dagegen dürfte der Missmut in den übrigen Bundesländern steigen. Denn deren Bereitschaft, sich abwechselnd auf frühe, vermeintlich unattraktivere Zeiträume für die Sommerferien einzulassen, sinkt.

Baden-Württemberg und Bayern verweisen indes auf die zweiwöchigen, um die katholischen Feiertage Pfingsten und Fronleichnam herumgelegten Pfingstferien, die andere Bundesländer nicht haben. Das bedinge, etwa zur Organisation von Abschlussprüfungen, einen ausreichend großen Abstand zum Beginn der Sommerferien.

Nicht nur die Haltung der Südländer wirft die Frage auf, inwieweit die Kultusministerkonferenz die Empfehlung der Ministerpräsidenten umsetzen wird. Der Wunsch nach einem längeren Korridor entspricht vor allem der Haltung der Wirtschaftsminister, die bei einer Entzerrung mit Entspannung auf den Fernstraßen und mit Vorteilen für den Tourismus und damit auch für Arbeitsplätze rechnen. Die Tourismusbranche befürchtet durch jeden nicht ausgeschöpften Ferientag in der Sommerzeit einen Umsatzverlust von bis zu 120 Millionen Euro.

Die für die Ferienregelung zuständige KMK aber hatte sich in der Vergangenheit klar gegen eine Erweiterung des Korridors ausgesprochen. Die Schulhalbjahre müssten von der Länge her vergleichbar sein, lautet eines ihrer Gegenargumente. Ein anderes heißt, bei einem Umzug in ein anderes Land dürfte wegen einer zu großen Spanne nicht zu viel Unterricht versäumt werden. Den Beschluss über die Ferienplanung für die Jahre 2018 bis 2024 wollen die Kultusminister noch dieses Jahr fassen.

Ferienplan bis 2017

Der Ferienplan für die kommenden vier

Jahre steht bereits fest. Die Kultusministerkonferenz hat schon 2008 beschlossen, wann die Schüler in die Sommerferien gehen. Je nach Bundesland haben die Kinder früher oder später frei - in manchen Jahren beträgt der Unterschied mehr als einen Monat. Hier finden Sie jeweils den frühesten Ferienstart und das späteste Ferienende in den Jahren 2014 bis 2017:

2014 - Frühester Start: 7. Juli (Nordrhein-Westfalen) - spätestes Ende: 15. September (Bayern)

2015 - Frühester Start: 29. Juni (Nordrhein-Westfalen) - spätestes Ende: 14. September (Bayern)

2016 - Frühester Start: 23. Juni (Bremen, Niedersachsen) - spätestes Ende: 12. September (Bayern)

2017 - Frühester Start: 22. Juni (Bremen, Niedersachsen) - spätestes Ende: 11. September (Bayern)

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