Rot wie Blut

Dieser Saft, der ununterbrochen durch unseren Körper fließt, hat ganz schön was drauf.  

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Immer unterwegs: rote und weiße Blutkörperchen in einem Blutgefäß Foto: Kateryna_Kon  (stock.adobe.com)
Blut wird oft "roter Lebenssaft" genannt, was vielleicht übertrieben klingt. Doch es ist absolut richtig: Ohne Blut könnten wir nicht leben. Wissenschaftler haben schon oft versucht, Blut künstlich herzustellen. Bisher vergeblich. Echtes Blut ist unersetzbar. Was aber ist Blut genau? Und wofür brauchen wir es?

In jedem Erwachsenen bewegen sich je nach Größe zwischen vier und sechs Liter Blut durch die Gefäße. Blut setzt sich zusammen aus flüssigen und festen Bestandteilen. Das Flüssige bezeichnet man als Blutplasma. Darin befinden sich zum Beispiel Wasser, Nährstoffe und Vitamine. Die festen Bestandteile schwimmen in dem flüssigen Teil, man kann sie mit bloßem Auge nicht sehen. Dazu gehören die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen.

Blut transportiert in unserem Körper wichtige Dinge von einem Ort zum anderen. "Das kann man sich vorstellen wie Lastwagen auf einer Autobahn", sagt Markus Umhau, der die Blutspendezentrale an der Uniklinik Freiburg leitet. "Die bringen zum Beispiel Sauerstoff von der Lunge und wichtige Stoffe wie Vitamine vom Darm zu den verschiedenen Organen und Muskeln." Jede einzelne Körperzelle muss ständig versorgt werden. Diese Aufgabe übernimmt das Blut.

Wenn die Organe und Muskeln arbeiten, entsteht auch Müll. "Den nehmen die Lastwagen auf ihrem Rückweg gleich wieder mit und bringen ihn zu den Entsorgungsstellen, zum Beispiel der Niere und der Leber", sagt Markus Umhau. Auf den Blutautobahnen sind neben den Lastwagen auch Baustellenfahrzeuge unterwegs. "Blutet zum Beispiel eine Wunde, liefern diese Fahrzeuge Zellen und Stoffe, die das verletzte Gefäß reparieren. Das Blut gerinnt", erklärt Markus Umhau. Die Stoffe, die für die Reparatur benötigt werden, befinden sich ebenfalls im Blut und können sofort verwendet werden.

Alles, was ins Blut hineingelangt, wird zu den Organen transportiert. "Beim Rauchen zum Beispiel kommen gefährliche Gase über die Lunge ins Blut", erklärt Markus Umhau. "Auch Alkohol oder andere giftige Stoffe reisen so durch den Körper und können Schaden anrichten." Wenn wir etwas essen, zerlegen Zähne, Magen und Darm das in winzig kleine Bestandteile wie Fett, Eiweiß oder Vitamine. Das Blut verteilt diese.

Verliert jemand viel Blut, zum Beispiel bei einem Unfall, kann das gefährlich sein. Doch zum Glück gibt es die Blutspende. Jeder Mensch ab 18 Jahren kann etwas von seinem Blut abgeben. "Damit können Ärzte Menschen helfen, die welches brauchen – jeder Blutspender ist also ein Lebensretter", sagt Markus Umhau. Und keine Sorge: Ein gesunder Mensch hat so viel Blut, dass es überhaupt kein Problem ist, wenn man davon etwas spendet. Außerdem bildet sich das Blut immer wieder neu.

Daran, dass unser "Lebenssaft" rot ist, sind übrigens die roten Blutkörperchen schuld. Die stecken voller Hämoglobin. Das bekommt seine Farbe von Eisen aus unserem Essen. Besonders viel steckt zum Beispiel in Haferflocken. Wäre kein Eisen im Hämoglobin, wäre unser Blut nicht rot, sondern weiß wie Milch. Ein komischer Gedanke, oder?
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