Renovierte Weigle-Orgel erklingt zum ersten Mal

Der evangelische Kirchenchor der Johanniskirche in Sulz hat die renovierte Weigle-Orgel am Sonntagabend mit einem Konzert vorgestellt. Auch Details rund um das Instrument kamen zur Sprache. .  

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Mitglieder des Kirchenchors präsentieren die Pfeifen.   | Foto: Endrik Baublies
Mitglieder des Kirchenchors präsentieren die Pfeifen. Foto: Endrik Baublies
Die mechanische Weigle-Orgel der evangelischen Kirche stammt aus dem Jahr 1962. Martin Vier, dessen Betrieb in Friesenheim-Oberweier das Instrument im vergangenen Jahr wiederhergestellt hatte, stellte die Arbeiten und die Bedeutung des Instrumentes zwischen verschiedenen Stücken vor. Da auf der Empore der Platz damals beengt war, wurde die Orgel nicht in die Höhe, sondern in die Breite gebaut. Zudem erklärte er, dass eine Kirchenorgel grundsätzlich renoviert werde. Den Begriff Restauration verwenden Handwerker nicht. Die Orgel in der Sulzer Kirche wurde im vergangenen Jahr überwiegend gereinigt. Anhand von Bildern stellte Vier die komplizierten Arbeiten vor.

Er lobte bei der Gelegenheit auch den Erbauer, die schwäbische Firma Weigle, die Anfang der 1960-er Jahre "sehr solide Arbeit" beim Bau geleistet hatte. Den Betrieb gibt es heute nicht mehr. Es war aber kein Zufall, dass Markus Kiehnle, einer der Erbauer vor mehr als 60 Jahren und damals Lehrling in Schwaben, jetzt bei der Abstimmung am Ende der Arbeiten noch einmal Hand angelegt hatte.

Ruth Oldenburg, die den Kirchenchor leitet und als Organistin mit dem Instrument sehr vertraut ist, stellte Details zur Orgel vor. Das relativ kleine Instrument hat zwei Manuale für die Hände, ein Pedal, 16 Register sowie drei Vorrichtungen, mit denen die Töne lauter oder leiser werden. Wie groß und wie unterschiedlich die Klangfülle der kleinen Orgel ist, zeigte die Organistin anhand einiger Beispiele. Dazu gehören die Prinzipale, Anordnungen verschiedener Register, die den klassischen voluminösen Klang erzeugen. Andere Register erzeugen durch unterschiedliche Kombinationen von Holz- und Metallpfeifen Klangfarben, die an Trompeten erinnern. "Die Königin hat eine umfangreiche Garderobe" – so beschrieb Oldenburg die verschiedenen Klanggewänder. Das Attribut "Königin der Instrumente" stammt von Wolfgang Amadeus Mozart.

Frank Schleifer, Pfarrer der Lahrer Kreuzgemeinde, erklärte, warum die Orgel, die bereits Ende des vergangenen Jahres renoviert war, erst jetzt eingeweiht wurde. Es lag an den kirchlichen Festen, Weihnachten und Ostern, dass Vorstellung und Feier der Weihe jetzt gepasst hatten. Das Projekt, die Orgel wieder instand zu setzen, hatte eine Vorlaufzeit von mehreren Jahren. Die Renovierung kostete 35.400 Euro. An Spenden kamen 11.400 Euro zusammen. Schleifer dankte hier unter anderem dem Kirchenchor. Die Landeskirche hat einen Zuschuss von 7300 Euro gewährt. Der Rest der Summe stammt aus den Rücklagen der Gemeinde.

Das Konzert begann mit "So klingt die neue Orgel", das aus einem Präludium von Dietrich Buxtehude stammt. Chor und Solisten (Gesang und Flöten) umrahmten die Weihe mit Werken von Bach, Mozart und einigen Kirchenliedern.



Schlagworte: Wolfgang Amadeus Mozart, Frank Schleifer, Dietrich Buxtehude
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