Offenburgs Grünflächen werden wilder

Die Stadt Offenburg ist ausgewählt für das Förderprojekt "Natur nah dran". Ab Herbst sollen Grünflächen in der Stadt mit Wildpflanzen für mehr biologische Vielfalt und gegen das Insektensterben umgestaltet werden. .  

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Damit die Wiesen blühen:  Offenburg ha...„Natur nah dran“ beworben.  | Foto: NABU
Damit die Wiesen blühen: Offenburg hat sich mit Erfolg für das Förderprogramm „Natur nah dran“ beworben. Foto: NABU
Die Stadt Offenburg hat sich erfolgreich für das Förderprojekt "Natur nah dran" beworben. Die Stadt wird, zusammen mit dem Naturschutzbund (Nabu) und gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM), einen Teil ihrer Grünflächen in artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen verwandeln. "Offenburg will das bisherige Engagement für naturnahes Stadtgrün mit ‚Natur nah dran‘ ausweiten und die bestehenden Flächen verbinden. Die Stadt hat uns damit überzeugt – denn so entsteht mit vielen kleinen ‚Trittsteinen‘ im ganzen Stadtgebiet ein grünes Wegenetz für Tiere und Pflanzen", wird Projektleiter Martin Klatt vom Naturschutzbund Baden-Württemberg in der Mitteilung zitiert. Gemeinsam sollen die Vorschläge der Stadt umgesetzt werden. "Wir freuen uns, 2025 vom Förderprojekt profitieren zu dürfen. Ein weiterer wichtiger Baustein unserer Strategie zur Steigerung der Biodiversität in Offenburg ‚bio.og‘", so Bürgermeister Oliver Martini.

Wo und wann werden Flächen umgestaltet?

In Offenburg ist die Umwandlung von Flächen an insgesamt sechs Standorten geplant, teilt die Stadtverwaltung mit. Unter anderem am Freizeitbad Stegermatt, am Schillergymnasium und unweit des Gifiz-Sees.

Los geht es Ende April, wenn Mitarbeitende der Stadt an der ersten Schulung in der "Natur nah dran"-Kommune Singen teilnehmen. Anschließend erhält Offenburg Besuch von Naturgartenfachleuten und dem Nabu-Projektteam: Gemeinsam werden die Flächen vor Ort besichtigt und überlegt, welche Maßnahmen sich für den jeweiligen Standort eignen. Die Umgestaltung der Flächen soll dann im Herbst stattfinden. Das nötige Fachwissen erhalten die Mitarbeitenden der Technischen Betriebe Offenburg (TBO), Abteilung Stadtgrün, in drei weiteren Schulungen bis zum Sommer 2026. Dabei lernen sie verschiedene Methoden für das Anlegen und Pflegen naturnaher Wildpflanzenflächen kennen.

für Wildbienen und Schmetterlinge zählt jeder Quadratmeter

Insekten wie die Blattschneiderbiene oder der Schwalbenschwanz benötigen dringend neuen Lebensraum, teilt die Stadtverwaltung weiter mit. Das Projekt biete großes Potenzial für mehr Artenvielfalt: In allen Städten und Gemeinden gibt es Grünstreifen, Verkehrsinseln oder Brachflächen, die mit den passenden Wildpflanzen zu blühenden Biotopen werden können. Die im Rahmen des Projekts umgestalteten Flächen sollen als Beispiel dienen und zur Nachahmung anregen.

15 neue "Natur nah dran"-Kommunen

Seit 2016 wurden bei "Natur nah dran" über zehn Prozent aller Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg gefördert, heißt es in der Mitteilung. Für die diesjährige Förderrunde hat die Jury aus Umweltministerium, Nabu, Städtetag und Gemeindetag Baden-Württemberg folgende Kommunen ausgewählt: Bergatreute, Biberach, Ellwangen, Ettlingen, Fronreute, Hambrücken, Heiligenberg, Hüfingen, Hüttisheim, Mulfingen, Mutlangen, Neuhausen auf den Fildern, Neuhausen im Enzkreis, Offenburg und Plankstadt.

Das Kooperationsprojekt "Natur nah dran" von Nabu und Land wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Zwischen 2022 und 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Das Projekt startete 2016 und ist in der zweiten Projektstaffel. Insgesamt wurden bereits 121 Kommunen gefördert, über 1000 Teilnehmende in Workshops geschult und 265.000 Quadratmeter naturnah umgestaltet.
Schlagworte: Oliver Martini, Martin Klatt
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