Mit der Familie ab ins Campingabenteuer
Auf eine Überraschungsreise hat die Theater-AG der Realschule Neuried ihr Publikum mitgenommen. Für die Familie Birnbach ging es in dem Stück "(Alb-)Traumreise" auf ein Campingabenteuer mit lustigen Begegnungen.
Regina Erb-Schalk
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![Am Lagerfeuer spielten sich die Begegnungen ab. | Foto: Regina Erb-Schalk Am Lagerfeuer spielten sich die Begegnungen ab. | Foto: Regina Erb-Schalk](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/7b/57/c5/410736581-w-640.jpg)
In diesem Theaterstück ließ sich eine große Bandbreite an Rollen verkörpern: aufbrausende Jugendliche, zankende Geschwister, besorgte oder genervte Eltern, besserwisserische Erwachsene, ein tolerantes Großelternpaar, tratschende Nachbarinnen und drei eigenwillige Nonnen.
Zu Beginn sitzt die Durchschnittsfamilie Birnbach beim Frühstück. Die stets besorgte Mutter Margit, ausdrucksstark verkörpert von Sofia Benz, zeigt ihrer Familie ein Gewinnerschreiben, das eine Traumreise verspricht. Ort und Art der Reise werden aber nicht näher erläutert. Der Vater Bernd Birnbach, sehr gut gespielt von Matteo Biller, liest in der Zeitung, die beiden älteren, pubertierenden Kinder – der stets cool wirkende Marco (Ronja Wurth) und die auf ihre Schönheit bedachte und zickige ältere Schwester Miriam (Lena Sieber) – sind beide mit ihrem Mobiltelefon beschäftigt oder zanken sich. Die jüngste, ruhige Tochter Mareike (Elaine Sastalla) unterstützt ihre Mutter. Von einem Aufenthalt im Wellnesshotel, wilden Partys bis zum Badeurlaub auf Mallorca reichen die Spekulationen und Wunschvorstellungen der Familienmitglieder.
Bereits die Anreise im Auto zum vorgeschriebenen Treffpunkt verläuft chaotisch: Es entwickeln sich Diskussionen über den forschen Fahrstil des Vaters, das Auto wird wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt und bleibt mit leerem Tank auf halber Strecke liegen. Der geblitzte Vater reißt kurz entschlossen die Radarfalle heraus und nimmt sie im Auto mit auf die weitere Reise, um dem Führerscheinentzug zu entgehen. Anschwellende Fahrgeräusche und die Kurvenlage der Fahrgäste lassen die Zuschauer die Geschwindigkeit des Autos nachvollziehen. Bereits diese Szenen, teils überspitzt und herrlich karikiert, sorgten für Heiterkeit und lautes Lachen im Zuschauerraum.
Das setzte sich fort, als die Familie auf die anderen Reisegewinner trifft: Familien mit Kindern, Paare, ein Alleinreisender, junge und alte Menschen. Sie werden von der stets fröhlichen Reiseleiterin Corinna Laimbecker, hinreißend dargestellt von Marlene Brand, begrüßt und über die Art und den Verlauf der Reise informiert, die sich letztlich als Campingabenteuer im Wald entpuppt.
Zwischen den Szenen folgte der schnelle, stets von Musik begleitete Umbau der Kulisse. Für das schöne Bühnenbild und die Requisiten war Kunstlehrerin Alexandra Riester verantwortlich,. Die Kulisse des Ferienzeltlagers zeigte einen Wald mit drei Zelten, davor ein Lagerfeuer, auf dem der Eintopf köchelte. Die riesige Schnapsflasche, die einzelne Reiseteilnehmer nachts in Tiefschlaf versetzte, war ein lustiger Einfall. Fließend wechselnde Begegnungen verschiedener Personengruppen in der Nacht, stimmungsvoll von der Technik mit Blaulicht ausgeleuchtet, sorgten für Spannung und viele Lacher bei den Zuschauern.
Alle Schüler hatten sich gut mit ihrer Rolle identifiziert. An ihrer deutlichen Aussprache, Mimik und Gestik konnte man erkennen, wer schon mehrere Jahre die Theater-AG besucht. Dazu gehörten Sophie Kenngott in der Rolle der überdrehten Mutter Ecklein und Emily Schmitt, sehr überzeugend in ihrer Verkörperung des superschlauen Alleinreisenden Mauritius Janfried Liebhard Brief, der als einziger adäquat auf die Reise vorbereitet war.
Hausmeister Chris Hansmann sorgte mit seinem Kollegen Siggi Tscherter für die Organisation und Technik, Inga Menke agierte als Souffleuse am Bühnenrand. Die Schulleiterin Dagmar Frenk bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten für den gelungenen, lustigen Theaterabend, der von den Zuschauern mit anhaltendem Applaus quittiert wurde.