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Leserbrief: Kein Ruhmesblatt für die Freiheitsstadt

  • Wolfgang Eberhardt (Offenburg)

  • Di, 01. Oktober 2024
    Offenburg

     

ENSSLIN UND DER SALMEN
Dieser Leser kritisiert die Verlegung der Lesung des Ensslin-Buchs der Autorin Ingeborg Gleichauf vom Offenburger Salmen in die Buchhandlung Roth (BZ vom Samstag, 28. Oktober).
Dass die Lesung der Autorin Ingeborg Gleichauf aus ihrem Buch über Gudrun Ensslin kurzerhand vom Salmen in die Buchhandlung Roth verlegt wurde, ist wahrlich kein Ruhmesblatt für die Freiheitsstadt Offenburg. Und auch die Begründung der Stadt dafür wirkt nicht überzeugend.

Es ging in dieser Lesung niemals darum, eine Terroristin der RAF und ihr Handeln zu verklären, und so das Leid der Opfer von Gewalt und Terror zu relativieren oder gar zu rechtfertigen.

Vielmehr war die bestimmende Frage dieser Lesung die, was einen Menschen mit hoher Intelligenz und vielfachen Begabungen dazu bringt, den Weg der Gewalt für politische Veränderungen zu wählen. Eine Frage, die hoch spannend ist, weil wir auch heute erleben, dass Menschen sich von unserer Demokratie abwenden und wir nur hoffen können, dass diese nicht auch den Weg wählen, für den sich Gudrun Ensslin entschieden hat.

Es gibt wohl kaum einen besseren Ort in Offenburg als den Salmen, sich darüber Gedanken zu machen – sehr bedauerlich, dass die Stadt diese Chance vertan hat.

Ein besonderer Dank gilt der Buchhandlung Roth, die diese außergewöhnliche Veranstaltung ermöglicht hat.
Wolfgang Eberhardt, Offenburg

Ressort: Offenburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 01. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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