Interview
"Leitbild für den Münsterberg ist notwendig"
In Breisach wird kontrovers und intensiv über den Bau von zwei modernen Wohnblocks auf dem Münsterberg diskutiert. Was sagen Experten der Denkmalpflege dazu? Ein Interview mit Bertram Jenisch und Erik Roth.
Fr, 22. Okt 2010, 15:21 Uhr
Breisach
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Die Treubau AG will auf dem Münsterberg zwei moderne Wohnblocks mit Flachdächern bauen. Dies wird in Breisach heftig und kontrovers diskutiert. Die Bürgerinitiative Kettengasse hat 650 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und fordert von Stadt und Gemeinderat, für den gesamten Münsterberg Bauleitlinien festzulegen. Über die Bedeutung des Münsterbergs für den Denkmalschutz sprach BZ-Redakteur Gerold Zink mit zwei Experten des Freiburger Regierungspräsidiums: mit Bertram Jenisch, Referent für archäologische Denkmalpflege, und mit Erik Roth, Referent für städtebauliche Denkmalpflege.
BZ: Welche Bedeutung hat der Breisacher Münsterberg aus Sicht der Denkmalpflege?Jenisch: Der Münsterberg ist archäologisch gesehen eine der funddichtesten Regionen in unserem Arbeitsgebiet, weil es bei Breisach eine der wenigen Möglichkeiten gab, den Rhein zu überqueren. Über 5000 Jahre, von der Steinzeit 3000 vor Christus bis in die frühe Neuzeit, war der Münsterberg für viele ein bedeutender Ort – auch für Kelten, Römer, Zähringer und sogar für das Herzogtum Schwaben. 5000 Jahre kann man auf dem Münsterberg archäologisch ununterbrochen nachzeichnen, das gibt es in Baden-Württemberg an kaum einer anderen Stelle. Auch deshalb ist ...