Bürgerinitiative fürchtet um die Notfallversorgung

Die Bürgerinitiative "Rettet unser Rosmann-Krankenhaus Breisach" (BI) ist in Sorge, dass die medizinische Notfallversorgung in der Helios Klinik wegfallen könnte. Die Klinik will sich dazu nicht äußern.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Die Notaufnahme der Helios Rosmann Klinik in Breisach  | Foto: Dirk Sattelberger
Die Notaufnahme der Helios Rosmann Klinik in Breisach Foto: Dirk Sattelberger
Die BI äußert in einer Pressemitteilung Befürchtungen über die Zukunft des Breisacher Krankenhauses. Anlass dafür sei die ungewisse Personalsituation, da der Chefarzt der Inneren Abteilung, Dr. Martin Schuster, Ende März in den Ruhestand ging. Die Innere Abteilung sei für die Notfallversorgung unverzichtbar.

Bis zum 31. Juli dieses Jahres werde die Innere Abteilung kommissarisch weitergeführt, überwiegend durch den ehemaligen Chefarzt Dr. Bernhard Walter (70 Jahre). Sollte bis dahin kein Nachfolger für die ärztliche Leitung gefunden werden, bedeutet dies laut BI "das Ende der durchgängigen Notfallversorgung rund um die Uhr für Breisach und den westlichen Kaiserstuhl". Für die Region Breisach mit dem westlichen Kaiserstuhl verblieben nur noch die Krankenhäuser in Freiburg in 30 Kilometer Entfernung und Lörrach, 65 Kilometer entfernt.

Mit der Schließung des Kliniklabors in Breisach und der Umstellung auf Schnelltestgeräte im Sommer 2022 können laut der Pressemitteilung viele Verdachtsfälle, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt, nicht mehr notfallmäßig nach Breisach zur Erstversorgung gebracht werden.

Joachim Flämig, Vorsitzender der BI, sagt laut Mitteilung: "Die Ausdünnung der flächendeckenden Notfallversorgung in der Region führt zur Überlastung der Notfallaufnahmen und zu einer Unterversorgung aller Patienten. Es ist absehbar, dass die Situation sich weiter zuspitzen wird." Dabei verweist er darauf, dass aufgrund des demographischen Wandels eine zunehmende Zahl von Menschen die Notaufnahmen in Anspruch nehmen würden. Zum anderen wachse die Stadt Breisach mit dem neuen Baugebiet Vogesenstraße III um rund 1000 Bewohnerinnen und Bewohner an. "Demgegenüber stehen drohende Schließungen weiterer Krankenhäuser", sagt Flämig.

Hiltrud Messmer, Vorsitzende der BI, sagt: "Das Ausschließen der Breisacher Klinik von der Notfallversorgung und eventuell deren komplette Schließung wäre verheerend für die Versorgung von zeitkritischen Fällen wie Schwerverletzten und Schwererkrankten." Für solche Fälle brauche es flexible Lösungen. "Kleinere Krankenhäuser wie die Helios-Rosmann-Klinik in Breisach könnten die lebensnotwendige Erstversorgung bei Notfällen und die Grundversorgung der Bevölkerung gewährleisten", sagt Messmer. Die Breisacher Klinik könnte mit größeren Kliniken wie der Uniklinik Freiburg kooperieren, sodass diese die komplexe Behandlung und hauptsächlich schwierige Fälle übernehmen. "Das würde sowohl die wohnortnahe Notfallversorgung gewährleisten als auch die großen Kliniken entlasten", so Messmer.

Die BI wolle sich weiter für den Erhalt des Breisacher Rosmann Krankenhauses einsetzen. Hoffnung mache der Koalitionsvertrag, in dem zwar festgehalten ist, dass die Krankenhausreform fortgesetzt werden soll, allerdings den Ländern mehr Freiheiten eingeräumt werden sollen, um die Grund- und Notfallversorgungshäuser zu erhalten.

Die Helios Klinik will sich auf BZ-Nachfrage nicht zur Pressemitteilung äußern, sondern werde "wie in der Vergangenheit auch" den direkten Kontakt zur BI suchen.
Schlagworte: Hiltrud Messmer, Joachim Flämig, Bernhard Walter
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel