LEBEN AUF DEM BAUERNHOF: Kühe machen viel Mist
B.ZETTIS KINDERSERIE (2): Bauer Speicher züchtet Kälber.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Die zwölf Kälber von Clemens Speicher sind noch ziemlich neu auf der Welt. Die ältesten sind erst zweieinhalb Monate alt, erklärt der Bauer. Bis jetzt lebten sie im Stall – gemeinsam mit ihren Kuhmüttern und dem Bullen. Der ist der Vater aller Kälber auf dem Hof. Im Stall hatten sie es warm und gemütlich. Aber jetzt ist es im Ibacher Hochtal auf rund 1000 Meter Höhe endlich Frühling geworden. Und da dürfen sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf die Weide! Das finden sie ganz toll. Dort bleiben sie von nun an Tag und Nacht und fressen, was Speichers Wiesen an Gräsern und Kräutern zu bieten haben, bis es Herbst geworden ist. Wozu sie auf der Welt sind, wissen sie allerdings nicht, und das ist auch gut so. Denn Clemens Speichers Kälber werden geschlachtet und zu Fleisch und Wurst verarbeitet. Fleisch von Kälbern, die so aufwachsen, gilt als besonders lecker.
Wenn ein Bauer Kühe und Kälber so hält wie Clemens Speicher, heißt das Mutterkuh-Haltung. Sie ist eine naturnahe Form der Landwirtschaft. Das bedeutet unter anderem: Alle Milch in den Eutern der Mutterkühe ist nicht für die Menschen bestimmt, sondern für die Kälber. Die dürfen sich etwa zehn Monate daran satt trinken und wachsen so gesund auf. Normal bekommt jede Kuh ein Kalb im Jahr. Manchmal gibt’s aber auch Zwillinge. Wie bei Menschen dauert es bei Kühen neun Monate bis zur Geburt.
Die Rindviecher haben einen ordentlichen Appetit auf Grünes. Mit dem helfen sie, die Wiesen des Hochschwarzwaldes frei zu halten. In dieser besonderen Landschaft machen viele Leute gerne Urlaub. Ohne die Kühe würde alles mit Wald zuwachsen. Dann gäbe es manche Pflanzen und Tiere dort nicht mehr. Deshalb erhalten die Höhenlandwirte Geld vom Staat für ihre Arbeit. Ohne diese Hilfe würde sich Viehwirtschaft im Hochtal nicht lohnen. Der Fleischverkauf bringt nicht genug ein.
Die Mutterkuh-Haltung macht dem Bauern rund ums Jahr eine Menge Arbeit, sagt Clemens Speicher. Im Winter leben die Tiere im Stall und machen dort viel Mist. Deshalb muss er ihn täglich reinigen. Den Mist sammelt der Bauer und verteilt ihn im Frühling auf den Wiesen. Die gedeihen durch den Dünger gut. Damit die Rinder nicht von der Weide weglaufen, muss er auch Zäune aufstellen. Und im Sommer zweimal die Wiesen mähen. Das Gras lagert er in einer Scheune, damit sein Vieh auch im Winter genug zu fressen hat. Kühe haben übrigens nicht nur mächtig Hunger, sondern auch sehr viel Durst. Eine einzige Kuh trinkt bis zu 70 Liter Wasser – an einem Tag! Deshalb hat jede Weide einen Brunnen.
Seinen Beruf möchte Clemens Speicher gegen keinen der Welt tauschen. Er liebt das Leben mit der Natur und seinen Tieren. Allen gibt er Namen. Und er freut sich, wenn sie zu ihm laufen, sobald sie ihn auf der Weide sehen.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ