Filmpremiere
Lässig über den roten Teppich – Moritz Bleibtreu zu Gast in Freiburg
Roter Teppich, Fotoblitzlicht, Absperrungen und Menschen mit goldenen Bändchen ums Handgelenk als Eintrittskarte für die After-Show-Party – im Foyer der Harmonie-Kinos an der Grünwalderstraße herrschte am Dienstagabend viel Trubel: Mit Moritz Bleibtreu war einer der populärsten deutschen Filmstars gekommen.
Mi, 12. Okt 2016, 17:28 Uhr
Freiburg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
"Da schlägt mein Herz höher", freut sich Produzent Steffen Reuter über die fast ausverkauften Kinosäle: "Ich hoffe, dass das ab nächster Woche genauso ist. "Ab 20. Oktober läuft das Märchen bundesweit in den Kinos. Aber nicht nur für die 480 Zuschauer, die in die beiden Vorstellungen gekommen sind, auch für Moritz Bleibtreu, in olivgrüner Bomberjacke und lässig sitzenden Jeans erschienen, ist der Kinobesuch in Freiburg eine Premiere: Zum ersten Mal sieht er den kompletten Film.
Im Film pfiffelt der Schurke ständig ein Liedchen; das sei, sagt Regisseur Naber, "ein archetypisches Zeichen des Bösen". Bleibtreu outet sich als pfeifuntauglich: "Ich bin der schlechteste Pfeifer und Sänger", gesteht er. "Wenn man die Melodie nur um einen Halbton verkackt, ist es schon vorbei." Bleibtreu spielt nur eine Nebenrolle, dafür aber eine markante, angsteinflößende. Die Hauptrollen in der Fünf-Millionen-Euro-Produktion nach Wilhelm Hauffs Märchen spielen Frederick Lau und Henriette Confurius; die 25-Jährige sollte am Dienstagabend eigentlich auch in Freiburg sein, musste aber kurzfristig passen.
"Das kalte Herz", 1827 verfasst, spielt in einem archaischen, düster-nebligen Dorf im Schwarzwald, wo tatsächlich viele Szenen gedreht wurden: So war zum Beispiel die 1798 erbaute Mathisle-Mühle bei Hinterzarten, die der Universität Freiburg gehört, im Film eine urige Glasmacherwerkstatt. Einige Studierende der Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen, die die Holzhütte nutzt, sind im Publikum. Wie die Filmcrew auf diesen abgelegenen Drehort gekommen sei?, will ein Student wissen. Man habe lange gesucht, sagt Regisseur Naber – und schwärmt: "ein traumhafter Ort".
Der Filmemacher räumt ein, dass vieles digital nachbearbeitet wurde, um die Spuren der modernen Welt zu beseitigen. Die im Schluchsee schwimmenden Baustämme seien nur 15 Prozent echt gewesen, "der Rest war animiert", sagt der 45-jährige Regisseur. Für ihn ist "Das kalte Herz" ein Märchen seiner Kindheit mit einer guten, antimaterialistischen Botschaft. Moritz Bleibtreu sagt, dass er als Kind mit Märchen wenig anzufangen wusste, nein, seine Mutter habe ihm keine vorgelesen.
Dass eine Zuschauerin den Film besser findet als den Hauff’schen Märchentext, freut die beiden Gäste. "Das", sagt Bleibtreu, "lassen wir jetzt einfach so stehen."
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ