Freiburg Hackathon Kunst und Kultur
Kunst und Kultur bereichern das Lebensgefühl jeder Stadt
Der diesjährige Hackathon verbindet Kreativität, Innovation und Technologie mit der Kunst- und Kulturszene. Betty BBQ und Thorsten Leucht, zwei Freiburger Kulturkenner erzählen, wie digitale Ideen der Kunst und Kultur helfen könnten.
Mi, 26. Mai 2021, 12:43 Uhr
PR-Artikel
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Betty BBQ und Thorsten Leucht, wie hoch sehen Sie den Stellenwert von Kunst und Kultur für Freiburg?
Betty BBQ: Ich merke immer wieder, dass man sich in Freiburg viel Mühe um Kunst und Kultur macht, gerade auch während der Corona-Krise. Aber ich sehe definitiv noch Luft nach oben.
Thorsten Leucht: Losgelöst vom regionalen Stellenwert, möchte ich meine Sichtweise mit einem Zitat von Norbert Lammert (Anm. d. Red.: ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages) verdeutlichen: "Kunst und Kultur sind nicht die sympathische Nische unserer Gesellschaft, sondern das Eigentliche, das sie zusammenhält."
Und welche Bedeutung hat Kunst und Kultur für Sie persönlich?
Betty BBQ: Natürlich sind für mich Theater oder Kino wichtig, aber ich mag auch die kleinen Kulturerlebnisse wie die Straßenmusik in der Kaiser-Joseph-Straße. Kunst und Kultur machen für mich die Lebensqualität einer Stadt aus.
Thorsten Leucht: Kunst und Kultur – Musik inklusive – stellen für mich mit den privaten wie beruflichen Lebensmittelpunkt dar.
Virtuelle Veranstaltungen können nur bedingt Live-Events ersetzen, hier hat die Digitalisierung ihre Grenzen. Aber sehen Sie dennoch Chancen für Kunst und Kultur durch Vernetzung und digitale Tools?
Betty BBQ: Mein eigenes Büro ist papierlos und auch mein Ticketing ist digitalisiert. Das hat wirklich viele Vorteile. Ticketverkauf oder Spendenaufrufe im kleinen Rahmen funktionieren gut. Aber wenn es um den Punkt Geld verdienen geht, wird es in meinen Augen digital schwierig. Man muss schon ein Youtuber mit hunderttausenden von Followern sein, um online kommerziell Erfolg zu haben. Digitale Präsenz ohne eine entsprechende Reichweite bringt in meinen Augen nichts. Hier sehe ich klare Grenzen.
Thorsten Leucht: Ich sehe riesige Chancen. Die aktuelle Krise hat schon einiges beschleunigt und getriggert, was die Digitalisierung und hybride Performance von Kunst und Kultur anbelangt. Davon wird nach Corona sicher einiges ins Standard-Portfolio übernommen werden und daraus wird noch mehr wachsen, beziehungsweise neu entstehen.
Der diesjährige Hackathon 2021 konzentriert sich auf Kunst und Kultur. Es gibt bereits interessante Challenge-Vorschläge wie: Tools zur finanziellen Unterstützung, ein niederschwelliges Ticketingsystem für Kunst- und Kulturschaffende oder das Erreichen neuer Zielgruppen. Was halten Sie von diesen Ideen?
Betty BBQ: Ich finde einen Hackathon für Kunst und Kultur super. Viele Kulturschaffende können sehr gut musizieren, kreieren oder performen, doch bei der organisatorischen und digitalen Umsetzung haben sie Defizite. Wenn es Bestrebungen gibt, sie an der Hand zu nehmen und einen Mehrwert zu generieren, ist das doch großartig. Die Hackathon-Challenge zu einem regionalen, niederschwelligen Ticketingsystem gefällt mir besonders. Touristen und Kulturinteressierte können sich so über das Kulturangebot informieren und auch direkt ihr Ticket buchen.
Thorsten Leucht: Ja, das Ticketingsystem für Kunst- und Kulturschaffende hat mich auch gleich angesprochen. Im Idealfall gekoppelt mit einem versiert betreuten, unabhängigen Veranstaltungskalender und einer wertschätzenden Verbindung zum Stadtmarketing – das könnte sicher etwas bewegen. Auch das Thema "Neue Zielgruppen" finde ich sehr wichtig. Da brennt doch die Kerze an beiden Enden!
Was wäre Ihre Wunsch-Challenge für den Hackathon, welcher Bereich könnte eine digitale Verbesserung gut gebrauchen?
Betty BBQ: Da fällt mir als erstes das Thema Social Media ein. Mit Facebook und Instagram komme ich persönlich gut klar. Doch bei TikTok sage ich immer ironisch, dafür bin ich zu alt, weil ich es einfach nicht kapiere. Workshops und Unterstützung gerade bei den neuen Social Media Plattformen fände ich sehr hilfreich.
Thorsten Leucht: Ich wünsche mir eine App nach dem aktuellen Vorbild der französischen App "Pass Culture". Mit ihr erhalten Frankreichs Jugendliche 300 Euro vom Staat, die sie innerhalb von zwei Jahren in kulturelle Angebote investieren können. Vom Museumseintritt über den regionalen Bücherkauf bis hin zu Konzerttickets und Kinobesuchen. Diese App macht das regionale Kunst- und Kultur-Angebot sichtbar, animiert den Nachwuchs zur Nutzung und unterstützt die Kunst- und Kulturschaffenden. Zudem wäre diese App beliebig skalierbar.
Der Freiburg Hackathon 2021 ist dank der Unterstützung folgender Sponsoren möglich:
Haufe Group, Jedox, Volksbank eG – die Gestalterbank, highQ und BZ medien
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.