Kein Lärm in der Bahn
ARBEITEN IN DER FERIENZEIT (1): VAG-Fahrer Alexander Roth vermisst die vielen Schüler.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Alexander Roth kann nämlich beides fahren. Seit elf Jahren arbeitet er bei der Freiburger Verkehrs AG (VAG) als Fahrer. Mal sitzt er am Lenkrad eines Busses, mal steuert er eine Straßenbahn durch die Stadt. Alexander Roth fährt beides gern, er mag die Abwechslung. Seine Lieblingsstrecke ist die mit dem Bus raus in Richtung Tuniberg. "Das ist von der Landschaft her schöner als die Innenstadt, außerdem ist es dort nicht so stressig vom Verkehr her", sagt Roth.
Stressig wird es manchmal auch morgens, wenn alle Kinder in die Schule müssen. "Da passiert es schon mal, dass an einer Haltestelle gerangelt wird, da muss man als Fahrer besonders aufmerksam sein", sagt Alexander Roth. Aber egal ob Lärm oder Gerangel – daran hat sich der 34-Jährige inzwischen gewöhnt. Was ihn aber nach wie vor ärgert, ist, wenn Kinder an der Tür rumturnen und so verhindern, dass sie geschlossen werden und die Bahn weiterfahren kann. "Darunter leiden ja schließlich alle Fahrgäste", erklärt er.
Als er seinen Führerschein für die Straßenbahn gemacht hat, musste er extra neue Verkehrszeichen lernen. Denn für Straßenbahnen gelten ganz eigene Lichtsignale aus senkrechten und waagerechten Strichen. Bilden die zum Beispiel ein Dreieck, dann weiß Alexander Roth: Hier muss er extra aufpassen, denn er ist nicht der einzige, der Vorfahrt hat. "Viele denken, es sei einfacher, eine Straßenbahn zu fahren, weil man immer nur den Schienen folgen muss", sagt Roth. "Dabei ist das eigentlich viel schwieriger: Der Bremsweg ist viel länger als beim Bus, und man kann auch nicht ausweichen, wenn zum Beispiel ein Kind vor die Straßenbahn läuft."
Damit sich die Bus- und Straßenbahnfahrer die ganze Zeit über gut auf den Verkehr konzentrieren können, dürfen sie während der Fahrt nicht telefonieren, essen oder Radio hören. Das stört Alexander Roth aber überhaupt nicht. Schließlich gibt es während so einer Fahrt immer genug zu sehen. Er muss nicht nur auf den Verkehr achten, sondern bekommt auch jeden Tag aufs Neue mit, wie sich die Stadt verändert. Wo wird gebaut? Welcher Laden hat zugemacht? Alexander Roth weiß immer, was gerade wo in Freiburg passiert.
Im Sommer macht das Rausgucken natürlich viel mehr Spaß als im Winter, wenn alles grau ist. Zum Glück, denn in Bahn und Bus ist in den warmen Monaten weniger los. "Man merkt deutlich, dass viele Menschen dann zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren", sagt Alexander Roth. Ihm ist lieber, wenn seine Bahn oder sein Bus voll sind, dann fühlt er sich nützlich. Deshalb mag er es auch, wenn morgens jede Menge Schüler einsteigen. An die hat er übrigens noch eine Bitte: "Jeder Fahrer freut sich, wenn er von seinen Gästen ein kleines Hallo zu hören bekommt."
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ